Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Bayerns Politik trödelt in Sachen Herdenschutz immer noch mit Zuständigkeitsgerangel rum:
    Herdenschutz - Schäfer sind verärgert über Agrarministerium - Bayern - Süddeutsche.de
    Übrigens sind nicht nur die Schäfer verärgert, die Rinderhalter auch.
    Seit letztem Jahr ist die Herdenschutz-Stelle vom LfU nicht mehr besetzt.
    Es gibt nur rudimentäre Beratungsmöglichkeiten.


    Mich wunderts, dass es von Grafenwöhr noch keine Welpen-Meldungen gibt.


    LG, Chris

  • Passend zum "Trödel-Effekt":


    Die bestätigten Risse, die bei uns in der Ecke waren, sind nach 14 Monaten(!) nach einer nicht enden wollenden Flut von Papierkram noch immer nicht entschädigt worden.


    Das macht doch richtig Lust auf mehr. :ugly:

  • Die bestätigten Risse, die bei uns in der Ecke waren, sind nach 14 Monaten(!) nach einer nicht enden wollenden Flut von Papierkram noch immer nicht entschädigt worden.

    Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.


    Kaukasen gegen Wölfe - in S-A wird sich von offizieller Seite aus ja immer noch gewundert, warum die Förderung für HSH nicht angenommen wird. Es gibt mehrere Gründe: entweder die Schäfer haben schon längst Hunde oder aber sie lehnen die überteuerten Pyris und Maremmani und deren raffinierte "Verkaufsstrategie" ab:
    Kaukasen gegen Wolfsangriffe | MDR.DE


    Eigentlich ist in der Schweiz schon längst nachgewiesen, dass die Fox-Lights auf Dauer auch nicht helfen, weil ausser Lämpeln ja nichts unangenehmes passiert und die Schweiz HAT immerhin ein Herdenschutz-Zentrum, aber man kann ja zwischendurch noch mal versuchen, das Rad neu zu erfingen:
    20 Minuten - Anti-Wolf-Lampen lösen Polizei-Einsätze aus - Zentralschweiz



    Manche Leute haben ja richtig gute Ideen:

    Wäre es nicht besser zu lernen, mit dem Wolf umzugehen, statt ihn zu bekämpfen? Wolfsexperten sind sich einig, dass für den Menschen keine Gefahr droht. Und für die Tiere wird sich ein vernünftiger und ausreichender Schutz entwickeln lassen. Wenn man das möchte.

    Dass es seit 20 Jahren Wolf in D immer noch kein Herdenschutzkompetenz-Zentrum gibt und dass in D noch nicht mal zum Thema Herdenschutz ernsthaft geforscht wird und wir somit immer noch auf dem Stand: E-Zaun und Hunde sind, mit der einzigen Entwicklung, dass die E-Zäune von Jahr zu Jahr höher werden und dass die Politik immer alle Zeit der Welt hat, während überall Nutztiere gerissen werden, vergißt man dann ganz schnell, wenn man solch klugen Sätze liest.


    LG, Chris

  • Ich möchte mal aus tierschutzrechtlicher Sicht einen Gedanken einwerfen. Sollte es zu Abschussgenehmigungen kommen, in welchem Umfang auch immer...kein Jäger lernt bei seiner Jagdprüfung was über Wölfe.


    Jegliches Wild hat in Deutschland "Abschussvorraussetzungen". Am wichtigsten ist sicher die Schonung von bestimmten Geschlechts- und Altergruppen. Männlich/weiblich, Jung/alt...tragend/säugend muss erkannt werden usw. Das heisst, ein Stück Wild muss erst angesprochen werden (also nach entsprechenden erlaubten Kriterien beurteilt werden) bevor der Schuss fällt. Andernfalls kommt es zu empfindlichen Strafen.


    Desweiteren wird Anatomie, Biologie, Verhalten und richtiger Abschuss der entsprechenden Tierart gelehrt. Dabei ist natürlich auch festzustellen, dass die Geschlechtsunterschiede bei Schalenwild und (teilweise!) Niederwild wesentlich deutlicher sind.


    Da wird nun also möglicherweise der Abschuss freigegeben...und Jäger dürfen ohne Tuten und Blasen vom Wolf losschiessen? Da sollte es meiner Meinung erstmal Nachschulungen geben und nur "Wolf-zertifizierte" Jagdscheininhaber sollten den Abschuss tätigen dürfen. Sonst sehe ich das noch kommen, dass irgendwelche Deppen einen Rüden nicht von einer tragenden oder gar säugende Fähe unterscheiden können...Oder will man es machen wie bei Hasen, dass einfach ein Abschuss-Zeitraum genommen wird wo alles geschossen werden darf?!


    Viele Fragen, die ich auch wichtig finde zu klären, da es wohl auch nicht weit hin ist, bis es Abschussgenehmigungen bzw. Abschusspläne geben wird.


    Die hoffentlich wohlüberlegt sind.

  • ...wenn sich überhaupt Jäger finden.


    Es gibt sicher genug, die sich natürlich weitaus länger in "den Kreisen" bewegen und viel mehr Jäger kennen...in meiner bisher kurzen Zeit als Jägerin ist nicht einer dabei gewesen (ca. 40, darunter auch Berufsjäger), die sich dafür nicht vor den Karren spannen lassen werden, weil das bei der derartigen politischen Lage nur Ärger und Theater gibt.

  • Also ich kenne einige...eigentlich viele, die damals schon bös auf den Wolf geschimpft haben, als sich mal welche nach SH getraut haben. Dabei waren das nur durchziehende Jungrüden. Aber du magst Recht haben, den tatsächlichen Abschuss zu tätigen, mögen einige dann doch vermeiden. Ich weiß noch, dass sich auf einem Gehöft mal eine "Alternative Kommune" eingerichtet hat, sehr links und überzeugte Veganer....da wurden massive Beschädigungen an jagdlichen Einrichtungen getätigt, Bedrohungen etc pp. Beim Wolfsthema ist ja schon ein wesentlich breitere "Fan-Gruppe" angesprochen...


    Aktiv werden wahrscheinlich eher die "übermotivierten Jungjäger" oder hauptberuflich landwirtschaftlich tätige Jäger, denen ggf. auch ein Viehverlust droht.

  • ...wenn sich überhaupt Jäger finden.


    Es gibt sicher genug, die sich natürlich weitaus länger in "den Kreisen" bewegen und viel mehr Jäger kennen...in meiner bisher kurzen Zeit als Jägerin ist nicht einer dabei gewesen (ca. 40, darunter auch Berufsjäger), die sich dafür nicht vor den Karren spannen lassen werden, weil das bei der derartigen politischen Lage nur Ärger und Theater gibt.

    Die doppelte Verneinung ist nicht beabsichtigt, oder?

  • Auch wenn es wenig hilfreich ist, finde ich das Arbeiten der Hunde im Beitrag sehr cool! Die beiden scheinen selbst den Fotografen nicht so pralle zu finden!

  • Die beiden scheinen selbst den Fotografen nicht so pralle zu finden!

    Das ist recht normal - aus HSH-Sicht bekundet man, indem man stehen bleibt und den Blick der Herde zuwendet ja auch unziemliches Interesse an den Weidetieren und an ihnen, ob mit oder ohne Kamera. Das stufen die nochmal anders ein, als wenn da einer einfach nur vorbeischlappt. Hunde an stark frequentierten Wegen gewöhnen sich da aber rasch dran.


    LG, Chris

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