Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Weil das Viele immer so gar nicht wissen - Almen sind ja nicht in erster Linie dazu da, dass Wanderer über sie rübertrampeln können |) , hier ist mal eine Zusammenfassung, warum die Almbewirtschaftung (und das geht nun mal fast nur mit Beweidung) so wichtig ist und was für Folgen es haben kann, wenn man die Almen sich selbst überlässt, weil eine Beweidung nicht mehr möglich ist:
    Funktionen der Almwirtschaft | Land Tirol


    LG, Chris

  • Wobei die Wunderwaffe HSH auf deinen eigenen Flächen eingesetzt werden darf. Bei mir geben die Verträge das schon nicht her. Zur Nacht 5 Herden aus verschiedenen Orten einsammeln, aufstallen im zentralen Stall (nicht auf den Flächen) und morgens wieder rausbringen .... da brauche ich nicht mehr arbeiten gehen. Nur dann könnte ich das Zufutter, das fürs Aufstallen benötigt wird, den Sprit fürs Holen und Einstreu nicht bezahlen. Aber da Wölfi dann ja am Tage kommen muss ....

  • Kam mir eben in den Sinn: Wie sieht es denn eigentlich in den Bundesländern aus, die HSH wie Kangals auf der "Liste der gefährlichen Hunde" stehen haben; wo man für die Haltung derer sonstwas machen muß; wo viele Städte und Gemeinden für diese Rassen viel höhere Hundesteuer verlangen?
    Wie sieht es da rechtlich aus? Muß ein Nutztierhalter auch Sachkundeprüfungen für seine HSH machen? Müssen sie die höhere Steuer zahlen?
    Haben diese Listen auch für z.B. Kangals Leinenzwang vorgesehen? Wenn ja, wie ist das für die Nutztierhalter? Wie ist das, wenn vom Hundegesetz verlangt wird, daß man diese Hunde gesichert halten muß? Gilt das auch für die HSH, die bei der Herde sind? Bewegen sich die Nutztierhalter dann in einer Grauzone? Was ist, wenn etwas passieren sollte; wenn der HSH einen Menschen oder Hund angreift?
    Vom Tierschutzgesetz her wurde hier ja schon mal was geschrieben, daß Herdenschutz mit dem TSG nicht vereinbar ist (wegen der vorgeschriebenen Hütten und so, wenn ich mich recht erinnere). Jetzt würde mich das mal interessieren, wie das so mit den Hundegesetzen der einzelnen Bundesländern vereinbar ist.

  • Kam mir eben in den Sinn: Wie sieht es denn eigentlich in den Bundesländern aus, die HSH wie Kangals auf der "Liste der gefährlichen Hunde" stehen haben; wo man für die Haltung derer sonstwas machen muß; wo viele Städte und Gemeinden für diese Rassen viel höhere Hundesteuer verlangen?

    Kangals sind in Hessen und Hamburg auf der Liste, sonst nirgends.


    Hier in Bayern steht z. B. der Mastines auf der Liste, aber dieser Schäfer hier hat, wie andere Betriebe in Bayern auch eine Sondergenehmigung bekommen:
    Röckenhofen: Schäfer setzt auf Herdenschutzhunde – Informationsveranstaltung in Röckenhofen


    In vielen Gemeinden sind Arbeitshunde steuerfrei.


    Grundsätzlich wäre ich sogar für einen SKN speziell für HSH im Einsatz, schon allein der Hunde zuliebe.


    Mir ist bisher nur ein Fall bekannt, in dem ein Fremdhund in die von HSH beschützte Koppel eingesprungen ist und verletzt wurde. Für den Schäfer blieb das folgenlos, der HSH hat schliesslich das getan, wofür er da ist.


    Solange niemand mit Messer und Gabel in der Hand auf die Rinder zurennt, würden meine Mc`s auch niemanden verletzen. Sie würden von Anfang an das Eindringen in die Fläche durch mächtiges Getöse verhindern wollen und käme dann trotzdem einer rein (also einer mit < 2 Hirnzellen) würden sie sich in den Weg stellen, zwischen Mensch und Herde. Ginge der Mensch weiter auf die Herde zu, würden sie energischer werden, z. B. mit dem Ärschchen wegschubsen oder pöbelnd hochspringen oder auch Scheinattacken starten. Wer dann immer noch bleiben möchte - ganz ehrlich, der ist Anwärter für den Darwin-Award. Das ist dann so die Liga, sich in schwarzen Klamotten hinter eine Kurve auf die dunkle Landstrasse zu legen.


    Der Pilzsammler neulich jedenfalls fand die Mc`s sehr überzeugend und ist nicht wie im Jahr davor in die Fläche geklettert. (Guter Mann, was glauben Sie eigentlich, was hinter 7 Reihen E-Zaun steht? Streichelhasen?).


    LG, Chris

  • Der Pilzsammler neulich jedenfalls fand die Mc`s sehr überzeugend und ist nicht wie im Jahr davor in die Fläche geklettert. (Guter Mann, was glauben Sie eigentlich, was hinter 7 Reihen E-Zaun steht? Streichelhasen?).

    Ich kapiere es nicht... Ehrlich nicht..
    Ich latsch doch nicht einfach auf fremde Wiesen oder gar auf eine durch Zäune abgeschirmte Wiese?? Ist mir unbegreiflich wie man so dreist und ignorant sein kann...

  • In Frankreich gabs vor ungefähr einer Woche eine entsetzliche Attacke, bei der 300 Schafe umgekommen sind - dort wurden jetzt 2 Wölfe erschossen:
    Deux loups abattus en Savoie après des attaques de troupeaux - France 3 Auvergne-Rhône-Alpes


    In Thürigen hiess es noch vor Kurzem "man habe kein Wolfsproblem", dann kam der grosse Riss mit 20 toten Schafen bei Wölfis und nun sind bei Crawinkel Schafe und Ziegen gerissen worden:
    Ein oder mehrere Wölfe reißen vermutlich Schafe und Ziegen auf Feld bei Crawinkel | Thüringer Allgemeine


    Im LK Celle werden nach den Rissen, bei denen die Zäune bis 1,40 übersprungen wurden, die Rufe nach Abschüssen laut:
    Cellesche Zeitung | Abschüsse von Wölfen im Landkreis Celle gefordert


    Auch im LK Lüneburg gabs einen Riss, dort ist in den Kommentaren zu lesen, dass die Fläche nur unzureichend geschützt war, obs stimmt, weiss ich nicht, mit dem Artikel oben drüber fragt man sich aber, was man künftig noch als ausreichend geschützt bezeichnen kann:
    Schafe bei Rettmer gerissen - LZonline


    LG, Chris

  • Möglicherweise ist es als potentielles Beutetier ja sogar ganz gut, wenn man nicht zu wehrig ist? Dann hat man es nämlich gleich hinter sich und wird nicht in langdauerndem Kampf allmählich von den Wölfen in Fetzen gerissen - so ähnlich kann man sich das bei gerissenen Kälbern auch vorstellen, deren Mütter versuchen, gegen ein Paar/Rudel Wölfe anzukommen. Dass es da dann kaum noch einen Kehlbiss braucht, ist klar. Wenn man drauf achtet, wie lange das Elchkalb noch lebt, obwohl schon an ihm rumgefressen wird, kann man vllt. nachvollziehen, weshalb für die Tierhalter "ein paar hundert Risse im Jahr" nichts mit "gelungenem Zusammenleben mit dem Wolf" zu tun haben können:
    Obacht - in dem Video sieht man, wie ein Elchkalb von Wölfen gerissen wird:

    Sich solche Risse als Teil einer Natur-Doku anzuschauen, ist das eine, sich dabei aber Bingo, Finn oder Boss als Kalb vorzustellen, da wird man zum Hulk und zwar immer noch nicht gegen die Wölfe, sondern gegen all die, die einem effektiven Herdenschutz wo es geht Steine in den Weg legen. Es muss endlich kapiert werden, dass es keinen "Herdenschutz light" geben kann.


    Während Frank Faß im LK Verden, NS, noch erzählt, dass Wölfe sich von 90-cm-Netzen abhalten lassen (wobei das ansonsten ein nutztierempathischer Wolfsfreund ist, der die Probleme nicht kleinredet):
    „Mensch und Wolf“ Thema beim Männergrillen in Etelsen | Langwedel (Weser)


    haben in Thüringen, wo es grad mit aller Macht losgeht mit den Wölfen, die 1,10-Netze schon nicht mehr ausgereicht:
    Erneut Schafe nahe Wölfis gerissen – Gotha | Thüringer Allgemeine
    Schafe und Ziegen bei Ohrdruf gerissen | MDR.DE


    LG, Chris

  • Noch einer, der sich für bessere Hilfen im Herdenschutz ausspricht - Ulrich Wotschikowsky u. a. zum Cuxland-Rudel:
    Techtelmechtel mit Dunja


    Zitat

    Aber in Cuxhaven braucht es nicht „Aufklärung,“ sondern einen effizienten Schutz der Weidetiere. Dazu muss man sich in den wassergetränkten Wiesen dort endlich etwas einfallen lassen. Es wird nicht billig, aber man muss Farbe bekennen in Hannover. Noch ist es nicht so weit, dass man eine „Endlösung“ für das Cuxhavener Rudel in Erwägung ziehen muss – aber wenn sich bei nüchterner Überlegung herausstellt, dass es dort mit Wölfen nicht geht, dann muss auch die Frage erlaubt sein, ob man das Cuxhavener Rudel nicht besser eliminieren sollte.

    LG, Chris

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