Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Es gibt ein Vido von den Schafen, die bei dem Übergriff in Celle "nur" verletzt worden sind - die sind mittlerweile vom TA erlöst. Es ist schrecklich anzusehen und es bricht einem das Herz, wenn man die Tiere so leiden sieht.
    Das waren geschützte Schafe, eine Herde, auf die die Wölfe sich jetzt eingeschossen haben. In Frankreich könnte man den Verteidigungsabschuss beantragen, in Schweden gibt es das auch.


    Was soll man denn noch machen - wie hoch sollen die Zäune noch werden?


    LG, Chris

    Zur Not macht man eben die letztens erwähnten "3 S". Dann ist der Wolf eben offiziell abgewandert. Oder trägt er einen Sender?


    Kein Wunder, wenn die Tierhalter langsam die Nerven verlieren und sich allein gelassen fühlen.
    Wo sind die Tierschützer, wenn es um die verletzten und getöteten Schafe / Rinder geht? Die verletzten Tiere leiden auch. Sollte man dieses Leid nicht auch verhindern? Zählt der Schutz eines einzelnen Wolfes mehr als der Schutz der Nutztiere? Vielleicht sollte man bei den Tierschützern oder Wolfmanagement oder Politikern mal damit kommen, daß durch den allgemeinen Schutz der Wölfe (wenn ein Abschuß praktisch unmöglich gemacht wird) viele andere Tiere leiden müssen. Aber dann kommen sie vielleicht mit "Die Natur ist halt grausam."

  • Artenschützer sind keine Tierschützer.


    Zählt der Schutz eines einzelnen Wolfes mehr als der Schutz der Nutztiere?

    Ja. Offensichtlich. Weil Artenschutz über Tierschutz steht.


    Auf meiner Ranch nicht - hier war bisher immer für Beides Platz. Durchaus unter vielen "Kompromissen", die aber niemals auf Kosten meiner Tiere stattfinden. Die wohnen schliesslich hier und haben auch nur diesen Lebensraum. Ich verzichte für Braunkehlchen und Arnika freiwillig auf Ertrag und hab so höhere Kosten, oft Mehrarbeit, muss mehr Futter zukaufen, im Grunde verliert mein Land sogar an Wert, weil kein Mensch sowas als Dauergrünland kaufen würde. Das ist aber ein Artenschutz, der nicht auf Kosten meiner Tiere ausgetragen wird.


    Und beim Wolf wird es das. Weil es keinen wirklich sicheren Schutz gibt. Weil einem ein wirklich sicherer Schutz noch nicht mal erlaubt wird. (Baurecht) Ich zähle mich ganz eindeutig zu den Tierhaltern, die nicht damit klar kämen, ihre Tiere gerissen vorzufinden. Ich bin viel da draussen und ich bin auch nicht zimperlich und ich lasse kein Tier leiden, auch kein Wildtier, aber für mich hat das Reissen von Nutztieren nichts mit "Natur" zu tun. Ich hab mich schon ein paarmal dabei erwischt, wie ich nicht wie geplant weggefahren bin am Abend, einfach, weil die Tiere unruhig waren. Ich merke, wie dieses Thema immer mehr Einfluss auf mein Leben bekommt - vom Finanziellen und der direkten damit verbundenen Arbeiten mal ganz abgesehen. Mich macht es ganz kirre, dass ich noch nicht alle Schwachstellen am Zaun beseitigen konnte, schlicht, weil mir als Frührentnerin das Geld dafür fehlt. Parallel dazu bringt der Einsatz der Hunde einen gehörigen Pott voll Zusatz-Sorgen mit sich, weil man als Tierhalter auch noch dafür zuständig ist, diese Maßnahmen der Bevölkerung klar zu machen - wieder etwas, wo die offiziellen Stellen einfach nur pennen bisher.


    LG, Chris

  • Ja, klar, erst bauen die Rinderhalter im LK CUX tagelang Zäune und dann bauen sie sie zwischendurch immer mal wieder auf und ab, oder wie? Also langsam wirds echt putzig:


    Zitat

    Eine wolfsabweisende Einzäunung der Weideflächen muss zudem nur dann umgesetzt werden, wenn die Weiden tatsächlich beweidet werden und nicht zwangsläufig ganzjährig. Mähweiden müssen nicht eingezäunt werden.

    Hat sich das Cuxhavener Wolfsrudel auf Rinderrisse spezialisiert? | Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz


    Wobei es "früher" mal noch hiess, dass auch grad unbeweidete Flächen unter "Strom" stehen sollen, damit Wölfi sich gar nicht erst dran gewöhnt, dort lang zu laufen.


    LG, Chris

  • Ja, das glaub ich, dass das unangenehm war.Was zu dem Verhalten geführt hat, weiss ich natürlich auch nicht - habt Ihr irgendwem Bescheid gesagt, dass die Tiere da so unruhig waren?
    Denn grad, wenn Rinder "Erfolg" mit Jagen von Menschen hatten, kann das irgendwann im Verlauf der nächsten Begegnungen tatsächlich auch mal richtig bös werden.


    LG, Chris

    Ja ich habs beim Hüttenwirt deponiert. Der wusste schon davon.

  • Zitat von BeardiePower

    Oder trägt er einen Sender?

    Mein Schmied meinte mal vor Monaten dazu: "Du musst es nur tief genug verbuddeln." |)


    Keine Ahnung, ob das stimmt...das man sich überhaupt über sowas Gedanken macht... :ugly:

  • Mir kommts vor, als würden viele Tierhalter, die anfangs noch dachten "Ok, Herdenschutz muss her, dann wirds schon funktionieren" irgendwann dahin kommen, dass sie feststellen, wie aufwändig Herdenschutz tatsächlich ist, wie teuer, unglaublich teuer und wieviel Zeit und Arbeitskraft der Herdenschutz kostet - und das alles nur, um die Zahl an Nutztierrissen zu verringern, nicht zu verhindern.


    Wenn man zusätzlich noch feststellt, dass Vieles, was die Experten in der Vergangenheit so von sich gegeben haben, überaus "schöngeredet"- ob aus Dummheit oder mit Absicht - war und wenn man zusätzlich noch feststellt, dass die großartig betonten Hilfen für den Herdenschutz eine peinliche Witznummer sind, überlagert von bürokratischem Aufwand, in der Höhe nicht ausreichend und Nutztierarten, die ebenfalls von Rissen betroffen sind, einfach ausklammernd, man mitverfolgen darf, welch ein Aufriss für die Wölfe betrieben wird - mit millionenschweren Ausgaben für angebliche Informations-Zentren, die auch nur denselben Mist schwafeln, wie man ihn schon überall nachlesen kann, mit Wolfs-Krankenwagen und tränenreichen Berichten über überfahrene und erschossene Wölfe, dann kann man schon das Gruseln bekommen, wenn man an die Hunderte von Nutztiere denkt, die uns Tierhaltern als "ach ein paar Risse wird es immer geben, die werden sonst ja eh geschlachtet, es klappt doch mit dem Zusammenleben...." verkauft werden sollen.


    Gespräche miteinander werden erst funktionieren, wenn von Seiten der Wolfsbefürworter endlich mal verstanden wird, dass es mit ein paar Hundert Nutztierrissen im Jahr eben NICHT funktioniert und dass wir Tierhalter unter einer Ko-Existenz mit dem Wolf nun mal etwas anderes verstehen MÜSSEN, als reine Wolfsbefürworter.


    Das, was z. Zt. in D passiert, ist keine Ko-Existenz, das ist einfach nur riesengrosser Mist.


    LG, Chris

  • Betrieb vorbereiten für den Wolf | m.mainpost.de | MAIN-POST

    Zitat

    Dazu müssten sich die Menschen umstellen, sagt der Schäfer. Ein Herdenschutzhund nehme seine Beschützer-Aufgabe sehr ernst. Der 53-Jährige befürchtet Konflikte mit Touristen und Freizeitsportlern, vor allem, wenn die einen Hund dabei haben. Ein Herdenschutzhund - für ihn die letzte Option.

    Ja, umstellen müssen sich auch die Freizeit-Nutzer - hat denen nur noch keiner gesagt. :lol:
    Ich muss ja gestehen, ich setze das tatsächlich auch einfach voraus, dass die Freizeit-Bürger sich da anzupassen haben. Ich schütze meine Tiere wie von allen offiziellen Stellen empfohlen mit Hunden - Hunden, die in verschiedenen Bundesländern schon gefördert werden und als selig-machende effektive Herdenschutzmaßnahme postuliert werden. Entsprechend setze ich voraus, dass die offiziellen Stellen um das Konfliktpotential wissen und es für den Freizeitbürger für zumutbar halten. Ist vermutlich wie bei den Tierhaltern auch - was da alles für Konsequenzen fürs tägliche Leben hinterstecken, ist lange Zeit schöngeredet worden.


    Immer mehr Tierhalter verzichten in Ö auf das Beschicken der Almen:
    Angst vor Wölfen: Kaum Schafe auf der Alm - salzburg.ORF.at


    LG, Chris

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