Echte Wölfe und blöde Fragen

Es gibt ein Vido von den Schafen, die bei dem Übergriff in Celle "nur" verletzt worden sind - die sind mittlerweile vom TA erlöst. Es ist schrecklich anzusehen und es bricht einem das Herz, wenn man die Tiere so leiden sieht.
Das waren geschützte Schafe, eine Herde, auf die die Wölfe sich jetzt eingeschossen haben. In Frankreich könnte man den Verteidigungsabschuss beantragen, in Schweden gibt es das auch.

Was soll man denn noch machen - wie hoch sollen die Zäune noch werden?

LG, Chris

Chris wo kämen wir denn hin, wenn jeder Verteidigungsschuss schießen dürfte. Vor allem muss derjenige mit rechnen, dass danach sein Hof nicht mehr steht. Verrückte Welt. Da passen auch Riesenhamster rein.

Wäre die Rede jetzt nicht ausgerechnet von Hamstern, würde ich ja glatt behaupten, die haben den Schwanz mitgemessen.
Wenn ich das mache, sind meine Renner locker über 35cm lang. Halte ich ein Leckerchen hoch, und sie stehen auf den Zehen, dann sind es sogar 40.

Hamster haben doch einen Stummelschwanz, oder? Da stimmt doch etwas nicht...
L. G.

Ich habe mal Feldhamster in einer Wildtierstation gesehen. Ich hatte zwar kein Maßband dabei, aber bei den männlichen kann ich mir schon vorstellen, dass die bis zu 34 cm werden könnne.

Zitat von nepolino

Chris wo kämen wir denn hin, wenn jeder Verteidigungsschuss schießen dürfte. Vor allem muss derjenige mit rechnen, dass danach sein Hof nicht mehr steht

Dann soll das s. g. Wolfsmanagement dafür sorgen.

So, wie in den USA:
ODFW shoots third Harl Butte wolf for livestock attacks - Livestock - Capital Press

Solche Abschüsse entbinden nicht vom Herdenschutz - da braucht sich niemand etwas vormachen. Aber solche Abschüsse sorgen dafür, dass sich Wölfe, die sich zunehmend auf Nutztiere spezialisieren, nicht auch noch vermehren können.
Und wenn das Problem bei solchen Abschüssen das ist, dass ein Rudel, in dem dann erfahrene Wölfe fehlen, erst Recht auf Nutztiere gehen, dann muss das Rudel komplett entnommen werden.

Wölfe, die 1,40 Zäune überwinden, machen einen Herdenschutz unmöglich. Auch da muss man sich nix vormachen.

Es wird immer wieder betont, dass rechtzeitiger vernünftiger Herdenschutz wichtig ist, damit die Wölfe gar nicht erst lernen, Nutztiere zu reissen - getan wird für den rechtzeitigen Herdenschutz von offiziellen Stellen aber nichts, weil die Förderkulissen immer erst mit gehörigem Nachlauf ausgerufen werden, nachdem das "Nutztier-Riss-Monitoring" die Wolfsanwesenheit ausreichend dokumentiert hat.

Tierhalter, die es genau richtig machen und ihren Herdenschutz einleiten, stehen von den offiziellen Stellen allein gelassen da - Bayern ist ein gutes Beispiel dafür.

Und unsere Bundesumweltministerin kann auch nur von Herdenschutz schwafeln - aber sie tut nichts, gar nichts dafür, dass Herdenschutz auch machbar wird.
Herdenschutz kann
Nutztierrisse durch
Wölfe verringern

Zitat

Die existierenden Angebote zum Herdenschutz sind und bleiben zurzeit die Mittel der Wahl. Dazu gehört die Förderung durch die Länder für wolfssichere, elektrisch geladene Schutzzäune und für Herdenschutzhunde für Schafe. Einen 100-prozentigen Schutz kann es aber nicht geben. Es wird immer wieder zu Nutztierrissen kommen, an denen auch eine Bejagung nichts ändern würde. Wölfe, die wiederholt Herdenschutzmaßnahmen überwinden und Tiere reißen oder sich gegenüber Menschen besonders distanzlos zeigen, können schon jetzt erschossen werden.

Wenn wie in M-V Wölfe mehrfach Rinderherden attackieren, muss das Wolfsmanagement entweder sofort für eine Aufrüstung des Herdenschutzes sorgen, oder aber solche Rudel entnehmen. Da gibt es nur Hüh oder Hott - aber die bilden wahrscheinlich, wie im Cuxland auch, erstmal Arbeitskreise, die dann nach der Sommerpaus (dann, wenn die Risszahlen bei Nutztieren vorhersehbar wieder ansteigen) das erste Mal ihre Sitzung abhalten, um sich grundlegend über den Wolf zu informieren.

Zu schwafeln, dass man halt 170 Rinder wolfsabweisend einzäunen soll, nichts dazu beizutragen und dann die Moralkeule herauszuholen, wenn die verzweifelten Tierhalter den Abschuß fordern, ist typisches Politiker-Getue, aber dem Wolf in keinster Weise dienlich. Die offiziellen Stellen haben doch jahrelang gepredigt, dass die deutschen Wölfe kaum an Rinder gehen werden und somit die Tierhalter in fataler Sicherheit gewiegt.

Ich habe in meinem Leben kaum einmal soviel Unprofessionalität, mangelndes Fach-Wissen und Unfähigkeit von offiziellen Stellen erlebt, wie bei der Wolfs-Thematik.

LG, Chris

Hier der Bericht zum Arbeitskreis "Cuxland-Wölfe":
Landkreis Cuxhaven: Umweltministerium stellt Entwurf des Wolfsmanagementplans im „Arbeitskreis Wolf im Landkreis Cuxhaven“ vor. - FOCUS Online

Die lernen jetzt in der bereits 3. Sitzung dann doch schon mal was über Wölfe, während das Cuxland-Rudel fleissig weiter Rinder und Schafe reisst:
Wolfsmonitoring: Nutztierrisse

Das ist doch kompletter Irrsinn.

LG, Chris

Ich kann mir schon vorstellen ,dass Feldhamster ziemlich groß werden, ich hab anno dunnemals mal einen getroffen. Mein erster Hund hat einen auf einem Weizenstoppelfeld gestellt. Der Hamster hat sich daraufhin aufgerichtet und ein komisches Rasselgeräusch mit den Zähnen gemacht.

Ich war total erschrocken, wie groß dieser Hamster gegen den 50- cm-Hund war - und die Hündin, ein professionell rattenbeißender Terriermix, legte vorsichtshalber auch erstmal den Rückwärtsgang ein. Was dem Hamster reichte, um blitzschnell in einem Loch zu verschwinden.

Also ja - ich halte den Riesenhamster durchaus für möglich, wenn er aufrecht auf den Hinterbeinen steht und die mitgemessen werden. Optisch ist das jedenfalls echt eindrucksvoll.

"Ich habe in meinem Leben kaum einmal soviel Unprofessionalität, mangelndes Fach-Wissen und Unfähigkeit von offiziellen Stellen erlebt, wie bei der Wolfs-Thematik."

Dann mußt du mal erleben, wie deutsche Behörden auf die Vogelgrippe reagieren. Uns (Nutz-)tierhaltern setzt man offenbar grundsätzlich den geringsten Sachverstand vor die Nase - weisungsbefugt, versteht sich!

Ja, das stimmt, es gibt noch viele andere "großartige" Beispiele.

LG, Chris