Echte Wölfe und blöde Fragen

Jetzt muß ich nochmal den Wolf-Thread etwas OT bringen, und zwar in Sachen Luchs.
Erstmal habe ich letztens in der Nacht mal wieder den Luchs im nahen Berg gehört. Richtig unheimlich hört sich das an.

Und dann hatte ich im Internet ein Faltblatt über Luchse gefunden (auf der Seite fast ganz unten unter dem Titel "Ein Luchs - was nun?" - leider nicht als Direktlink). Darin steht, daß es noch niemals vorgekommen wäre, daß ein Luchs einen Hund angegriffen hätte (allerdings gibt es bestimmte Zeiten / Situationen, wo ein Luchs schon mal gefährlich werden könnte).
Da habe ich nicht schlecht gestaunt, schließlich wurde im Nachbarort sehr wohl mal ein Hund angegriffen (und der war nicht der einzige gewesen). Also habe ich Tante Goo*** betätigt und einen entsprechenden Bericht von dem Vorfall gefunden. Das ist aber schon 10 Jahre her.
Luchs greift angeleinten Hund im Harz an: - WELT
Allerdings habe ich noch nichts von "Kämpfen" gehört, wie da steht.

Das Ganze hat doch - wenn man sich das so betrachtet - eine Parallele zu den Wölfen.

Zitat von BeardiePower

Das Ganze hat doch - wenn man sich das so betrachtet - eine Parallele zu den Wölfen.

Wobei ich beim Luchs tatsächlich davon ausgehe, dass er zu Angriffen auf Hunde nur in bestimmten Ausnahmesituationen neigt, während die Wölfis neben dem Caniden-Konkurrenzfaktor auch noch die Option haben, Hunde als Häppchen sehen zu können.

Wenn im Cuxland mal wieder ein Rind gerissen wurde, muss man da echt noch die Frage "War es ein Wolf?" stellen?
Rind in Bülkau gerissen - war es der Wolf?

Die Probenauswertung für Thüringen ging überraschend schnell:
Blutbad in Espenfeld wurde vom Wolf verursacht | Thüringer Allgemeine

LG, Chris

Nochmal Celle und der neue Springer-Wolf, auch wieder leider nur anlesbar:
Cellesche Zeitung | CDU-Abgeordneter will Schutzstatus des Wolfes senken

LG, Chris

Nö, Herr Wotschikowsky, die drängendste Frage ist nicht die, welches Wolfspaar als erstes zum Rudel ernannt wird, sondern die drängendste Frage ist die, wann der Freistaat Bayern endlich anfängt, seine Tierhalter in Sachen Herdenschutz zu unterstützen:
Wolfsjunge im Bayerischen Wald erwartet - Bayern - Süddeutsche.de

LG, Chris

Hm, noch mal zum verneinten Angriff von Kühen.

Vor einigen Seiten bekam ich schon tolle Infos und Chris hat auch ein Foto der 2. Verteidigungslinie gepostet.

In Ö sind ja heuer schon einige Unfälle/Angriffe von Kühen auf Almen passiert.
Hier mal ein Link:
Kuhattacke: Drei Verletzte am Nassfeld - kaernten.ORF.at

Da steht, dass sich die Kühe bedroht gefühlt haben. Irgendwo anders steht, dass der Hund die Kühe angebellt hat, bevor der Italiener ihn dann hochhob.
(das ist übrigens dort wo ich meine Erfahrung geschrieben habe, wo Kühe fürs Foto verschoben/gedreht/angetatscht etc. werden. Wundert mich nicht, dass da mal was passiert)

Jetzt muss ich noch mal lästig sein.

Warum greifen Kühe auf Almen Wanderer mit Hund an. Und andererseits werden sie auf Weiden gerissen?
Kann man davon ausgehen, dass sie sich beim Wolfsangriff auch gewehrt haben, aber da einfach keine Chance haben? (zu viele Wölfe, keine Ausweichmöglichkeit)
Sind Almkühe vielleicht noch "ursprünglicher"? Wehrhafter als Kühe die Abends in den Stall kommen?

Zitat von ChiBande

Kann man davon ausgehen, dass sie sich beim Wolfsangriff auch gewehrt haben, aber da einfach keine Chance haben? (zu viele Wölfe, keine Ausweichmöglichkeit)

Das dürfte es am ehesten treffen - ein grosses Problem dabei ist natürlich, dass die Wölfe Weidetiere auf eingezäunten Flächen, wenn sie den Trick erst mal raushaben, recht bequem müde hetzen können, indem sie innen mit einem viel kleineren Bewegungsradius und deutlich kürzerer Laufstrecke, als die aussen flüchtenden Rinder laufen .
Aus Wietzendorf, wo auch ein auf Rinder gehendes Rudel gelebt hat, wurde z. B. berichtet, dass alle verletzten Rinder und Kälber eines Übergriffs allesamt hinten links am Schenkel Verletzungen hatten - eine typische Stelle um zuzupacken und das Beutetier niederzureissen und eine typische Häufung der Stelle, wenn das Weidevieh im Kreis gehetzt wird.

Bis auf sehr junge Kälber wird sich kein Rind ohne Gegenwehr reissen lassen - aber wie heftig diese Gegenwehr ausfällt und ob sich die Herde als Ganzes dem Beutegreifer entgegenstellt oder nur die Mutterkuh, hängt von zig verschiedenen Faktoren ab, z. B. das Alter des Kalbes, die Herdenstruktur, Rasse und Erfahrungswerte der Herde.

Dass Rinder meist keine Hunde/Caniden mögen, steckt einfach noch in ihnen drin.
Aber unverwundbar sind die deshalb noch lange nicht.

Zitat von ChiBande

Da steht, dass sich die Kühe bedroht gefühlt haben.

Örks, ja, kein Wunder, wenn der sich so wie dort beschrieben aufgeführt hat.
Es sollte tatsächlich eine Art Sachkundenachweis Naturnutzung geben.

LG, Chris

Zitat

Das dürfte es am ehesten treffen - ein grosses Problem dabei ist natürlich, dass die Wölfe Weidetiere auf eingezäunten Flächen, wenn sie den Trick erst mal raushaben, recht bequem müde hetzen können, indem sie innen mit einem viel kleineren Bewegungsradius und deutlich kürzerer Laufstrecke, als die aussen flüchtenden Rinder laufen .Aus Wietzendorf, wo auch ein auf Rinder gehendes Rudel gelebt hat, wurde z. B. berichtet, dass alle verletzten Rinder und Kälber eines Übergriffs allesamt hinten links am Schenkel Verletzungen hatten - eine typische Stelle um zuzupacken und das Beutetier niederzureissen und eine typische Häufung der Stelle, wenn das Weidevieh im Kreis gehetzt wird.

Bis auf sehr junge Kälber wird sich kein Rind ohne Gegenwehr reissen lassen - aber wie heftig diese Gegenwehr ausfällt und ob sich die Herde als Ganzes dem Beutegreifer entgegenstellt oder nur die Mutterkuh, hängt von zig verschiedenen Faktoren ab, z. B. das Alter des Kalbes, die Herdenstruktur, Rasse und Erfahrungswerte der Herde.

Dass Rinder meist keine Hunde/Caniden mögen, steckt einfach noch in ihnen drin.
Aber unverwundbar sind die deshalb noch lange nicht.

Örks, ja, kein Wunder, wenn der sich so wie dort beschrieben aufgeführt hat.Es sollte tatsächlich eine Art Sachkundenachweis Naturnutzung geben.

LG, Chris

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Gibt es eigentlich auch Berichte darüber, dass Rinder einer angegriffenen Herde einen Wolf schwer verletzt oder getötet haben? Das müssten sie doch theoretisch, wenns "gut" für sie läuft, können, oder nicht?

Zitat

Das dürfte es am ehesten treffen - ein grosses Problem dabei ist natürlich, dass die Wölfe Weidetiere auf eingezäunten Flächen, wenn sie den Trick erst mal raushaben, recht bequem müde hetzen können, indem sie innen mit einem viel kleineren Bewegungsradius und deutlich kürzerer Laufstrecke, als die aussen flüchtenden Rinder laufen .Aus Wietzendorf, wo auch ein auf Rinder gehendes Rudel gelebt hat, wurde z. B. berichtet, dass alle verletzten Rinder und Kälber eines Übergriffs allesamt hinten links am Schenkel Verletzungen hatten - eine typische Stelle um zuzupacken und das Beutetier niederzureissen und eine typische Häufung der Stelle, wenn das Weidevieh im Kreis gehetzt wird.

Bis auf sehr junge Kälber wird sich kein Rind ohne Gegenwehr reissen lassen - aber wie heftig diese Gegenwehr ausfällt und ob sich die Herde als Ganzes dem Beutegreifer entgegenstellt oder nur die Mutterkuh, hängt von zig verschiedenen Faktoren ab, z. B. das Alter des Kalbes, die Herdenstruktur, Rasse und Erfahrungswerte der Herde.

Dass Rinder meist keine Hunde/Caniden mögen, steckt einfach noch in ihnen drin.
Aber unverwundbar sind die deshalb noch lange nicht.

Es ist schon faszinierend wie klug Wölfe sind (also Raubtiere generell).
Für die eingezäunten Kühe ists natürlich schlimm.

Und es ist furchtbar, wenn mir vorstelle, was da auf der Weide abgeht. Die Rinder/Schafe in Panik, können nicht fliehen und die Wölfe brauchen nur Geduld und Ausdauer haben.

Und dann die blöde Frage "war es ein Wolf" - ein Hohn ist das....

Nein, Berichte davon gibts nicht.

Können können sie das - meist geben sie sich aber zufrieden, wenn der Canide das Feld räumt.

LG, Chris

Zitat von ChiBande

Es ist schon faszinierend wie klug Wölfe sind

Ja, das ist es tatsächlich.
Deshalb ist Herdenschutz ja auch so eine grosse Herausforderung, weil man sich im Grunde nie auf dem, was grad funktioniert, ausruhen kann.

LG, Chris