Besser als nichts. Wobei ich natürlich auch wieder einen Haken gefunden habe, sofern ich das richtig verstehe. Ich verstehe es so, dass die möglichen Ausgleichszahlungen für Risse auf 30.000 Euro pro Jahr angehoben worden sind. Natürlich ist das toll. Aber wenn sich das nicht auch auf Zahlungen für Präventionsmaßnahmen bezieht, find ich das doch wieder doof.
Hmpf, die PM interpretiere ich so, dass da auch Präventionsmaßnahmen mit abgedeckt sind.
Was ich allerdings nicht kapiere, ist, wie sich das auf sonstige Agrarförderungen auswirkt. Ob die max. 30.000 jährlich gekoppelt mit den 15.000 in 3 Jahren und de-minimis-Regelung gesehen werden müssen, oder nicht.
Das mit dem Entbürokratisieren der Herdenschutzförderung klappt also noch nicht so ganz, wenn die ausgegebenen Texte erstmal wieder mehr Fragen aufwerfen, als beantworten.
Nur mal so als Hausnummer für die, die € 30.000,- im Jahr in Sachen Herdenschutz für viel halten - aus der Sicht eines Rinderhalters:
Grob über den Daumen gepeilt kann man für Zaun-Neubau (und darauf läuft es in der Rinderhaltung in Sachen Wolf meist hinaus, weil die bisherige Pfostenhöhe nicht mehr ausreichend sein wird), um die € 1.500,- pro Hektar Fläche rechnen. Mindestens. Nach oben geht immer, vor allem, wenn man schweres Gerät einsetzen muss, oder es Auflagen bzgl. des Baurechts gibt.
Da könnte man also 20 Hektar von einzäunen.
In der Rinderhaltung ist das nicht viel. Das würde grad mal für z. B. 13 Mutterkühe mit Nachwuchs reichen, in Biobetrieben noch weniger, je nach erlaubter Besatzdichte.
Man könnte auch 2 HSH davon fördern lassen - 8.000,-, da kann man dann vom Rest nur noch 14 Hektar einzäunen, eher weniger, weil die laufenden Hundekosten ja dann auch wieder zu Buche schlagen.
Da sinds dann plötzlich nur noch 9 Mutterkühe mit Nachwuchs, die man damit vor dem Wolf schützen könnte. In Bio-Haltung wieder weniger. Da wären es je nach Verband um die 5 - 7 Mutterkühe mit Nachwuchs.
Nur mal als Hausnummer - damit man sehen kann, dass auch solche Summen, die einem erstmal nicht schlecht vorkommen, grad mal die gröbsten Löcher in den Herdenschutzkosten stopfen. Grad zu Beginn der Schutzmaßnahmen. Auch im Verlauf entstehen ständige Wartungs- und Pflegekosten für den Zaun. Einmal Zaun bauen und dann "isch habe fertig" ist leider nicht.
LG, Chris