Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Es wird immer Menschen geben, die ihre eigene Unfähigkeit auf Andere schieben und die ihre eigene Verantwortung nicht wahr nehmen. Ein Hundeunfall im Wolfsgebiet ist doch prima - da kann ich nix zu und bin nicht haftbar - der böse Wolf wars.


    Es wird immer gerissene Schafe durch Hunde geben - ich glaub durchaus, dass die Überprüfungen ihren Sinn machen, das bedeute aber nicht, dass man die Augen schließt und Pauschalurteile fällt.


    Und die Presse - nun ja, die ist nicht immer objektiv oder zurück haltend oder gar neutral. Da wäre ich sehr vorsichtig. Und wir als Leser können die Dinge selbst hinterfragen, wenn wir mal wieder etwas lesen, ob es uns komisch vorkommt oder nicht.



    Aber ja, der Trend bei emotionasl stark aufwühlenden Themen und das sind Wolfsthemen auch, geht immer dabihn, erst mal Video - Du hast doch Handy, wieso hast Du nicht...... als wenn ein normal denkender Mensch als erstes daran denkt?


    Das ist wie bei Unfällen, erst filmen, dann Hilfe rufen - gut, das Gesetze in Vorbereitung sind, die der Polizei erlauben, die Handys zu konfizieren, ich hoffe, sie werden es auch tun. Zeit wär`s!


    Manchmal gehen mir menschen gewaltig aufs Gemüt.


    Sundri

  • Nunja, ich finds bloß schwierig direkt alles zu glauben, wenn es keine Beweise gibt und Menschen dann etwas darüber berichten.
    Wenn er sich auf 5 Meter genähert hat, finde ich das krass. Aber es gibt ja nirgendwo Beweise darüber, dass dem tatsächlich so war.


    Die betroffenen Leute von solchen Vorfällen, werden doch "auf Herz und Nieren" geprüft. Da ist der Wolfsberater, dann kommen noch die Leute vom NLWKN. Leute, die für den Wolf arbeiten, die grundsätzlich erstmal nicht negativ eingestellt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine solche Arbeit tun kann (mit all dem Rummel und Generve), wenn man nicht wirklich positiv eingestellt ist. Nicht umsonst, kommt dann ja z.B. raus, dass der Jogger in Gartow vor seinem Lauf Fleisch zerlegt hat und nicht die Hände gewaschen hat (ts.. tss.. ;-)). Letztlich hat der eingeräumt, dass er sich wohl am Stock den Daumen aufgeratscht hat.

    Meine Befürchtung ist, dass Menschen die ohnehin nicht gut dem Wolf gesinnt sind, solche Berichte ohne Skepsis als "wahres Gesicht des Wolfes" sehen und vermehrt ähnliche Berichterstattungen auftauchen nur um diese Angst aufrecht zu erhalten .


    Das kann man sicher nicht ausschließen. Irgendwelche Deppen mit extremen Einstellungen gibt es immer. Im Falle Wolf ja auch ganz eindeutig auf beiden Seiten. Ich finde beides ziemlich ätzend.


    Aber wenn ich mal so die "Stimmen aus dem Volk vor Ort" filtere, dann sind hier bei mir auf dem Land, viele, die wirklich gemäßigt in der Mitte stehen. Die machen sich natürlich Sorgen um Nutzvieh oder ihre Hunde, aber die wollen keinesfalls erreichen, dass alle Wölfe abgeschossen werden. Diese Gruppe hat durchaus auch Sichtungen zu verzeichnen, aber in aller Regel kein Interesse daran, damit hausieren zu gehen. Die haben überhaupt keine Lust, sich sonstwas unterstellen zu lassen. Darüber spricht man, wenn man sich im Wald trifft. Gleicht mal so die Örtlichkeiten ab und dann geht man wieder nach Hause.
    Hundehaltende Leute aus meinem Bekanntenkreis, die direkt in Celle wohnen, also eher städtisch, driften mir recht stark Richtung Kuschler. Die machen sich überhaupt keine Gedanken und lehnen mal grundsätzlich ab, dass ein Wolf einem Hund gefährlich wird. Das ist mir zu blauäugig. Und da muß unsereins auch ganz doll aufpassen, nicht gleich in der Kiste "Wolfshasser" zu landen. Ich bin gespannt, ob sich mit Groß Hehlen da etwas ändert oder ob das immer noch abgestritten wird.
    Diese ganz harte Linie gegen den Wolf insgesamt, die habe ich bisher tatsächlich nur von Jägern (nicht allen, aber es gibt sie) und Tourismus-Leuten (auch hier: nicht alle) erfahren.


    Gerissener Chihuahua - es waren Hunde, keine Wölfe | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Hannover/Weser-Leinegebiet


    Oder dieser Fall


    Naja... wenn Du Chihuahua-Halter bist und Dein Hund gerade verschleppt wird, erkennst Du dann, dass das "nur" Wolfshunde sind? Ich kann den HH schon verstehen, dass er zuallererst mal auf den Wolf zeigt und völlig abwegig, dass Wölfe so etwas tun, war das nun auch nicht. Schon vor dem Vorfall gab es am Kalker (der liegt zwischen Winsen und Hornbostel) viele Wolfssichtungen und bestätigte Schafsrisse gab es auch. Heute könnte man sich natürlich fragen, ob viele Sichtungen davon Wolfshunde waren. Ich kann nicht beurteilen, wie glaubwürdig in dem Zusammenhang der Halter ist. Immerhin war er kooperativ und hat problemlos DNA von seinen Hunden nehmen lassen.
    Was zu dem Zeitpunkt für mich vor allem Zweifel an Wölfen hat aufkommen lassen, war die Tatsache, dass es 3 waren. Die Fuhrberger Wölfe waren aber nur ein Paar ohne Welpen. Heute, mit dem Blick auf das Bewegungsprofil von MT6, würde ich dann doch noch an die Bergener Wölfe denken. Die wären zahlreich genug gewesen.


    Ich finde, da gibt es nichts zu pfeifen. Und vernünftig untersucht und klargestellt worden, ist es doch.


  • Es ging mir gar nicht um Videos.
    Es ging mir um das genaue prüfen und untersuchen gemeldeter Fälle.


    Es kann nicht sein, dass jeder Hans und Franz erstmal erzählt der böse Wolf wars...und der Wolf darunter leiden muss, weil er fälschlicher Weise unter Verdacht steht.


    Und genau das passiert scheinbar nicht gerade selten.


    Wenn man mal nach Schweden rüberschaut,
    haben sich solche Meldungen auch nicht immer so wie sich die Situationen zuerst dargestellt haben bestätigt.
    Zumindest gab es zuletzt Zweifel.
    Und ich glaube das diese Art Berichte (Mutter mit Kind wird angegriffen usw.) die Menschen davon überzeugen sollen, dass der Wolf am besten erschossen gehört und dazu beigetragen haben, dass die Bevölkerung in Schweden nach erneuter Umfrage mehr gegen den Wolf war als vor der letzten Umfrage.
    Denn die Leute die direkt betroffen sein könnten, Landwirte, Schäfer usw. war der Wolf schon vorher ein Dorn im Auge.
    Schweden/Dalarna: Wolf nach Angriff auf Jagdhund erschossen | AmarokTV



    Also ja, ich sehe keinen Grund vorbehaltslos alles zu glauben was ich lese.

  • Natürlich muss man kritisch bleiben. Aber zu dem besagten Fall in Celle wurde ja unter anderem der Wolfsberater zugezogen und durch den Sender wusste man, dass es ein Wolf war.
    Das alleine ist doch ein Beweis!
    Warum kein Videomaterial existiert: ja sorry, man denke sich selber mal in die Situation. Der eigene Hund während des Familienspaziergangs an der Leine vom Wolf attackiert, Kind panisch etc - würdest DU da in der Situation als erstes deine Camera zücken um Bildmaterial zu sichern?
    Das ist doch ein Witz....

  • Aber das ist doch kein Wolfsproblem - diese Art der Berichterstattung zieht sich doch durch alle gesellschaftlichen Bereiche die wir haben - irgendwer hat immer ein Interesse an irgendeinem Ziel und wenn er den einen oder anderen Reporter kennt - dann geht das auch mal in die gewünschte Richtung.


    Die Berichterstatter sind doch nicht neutral...... sie haben eine Meinung zu den Dingen. Mitunter hat`s auch was mit den betreffenden Menschen zu tun, wenn man einander nicht leiden kann, dann sind auch die Interviews gefärbt oder die Aussagen gedeutet und so wird aus manchem Wort ein anderer Satz.


    Oder eben erst mal ein Wolfsangriff und die Richtigstellung steht dann in einem kleingedrucktem Satz auf Seite 3 und "ferner liefen", Tage später - aber auch das - war schon immer so, auch bei anderen Themen.


    Nichts Neues also.... wir werden es nicht verhindern können, außer, indem wir selbst objektiv bleiben oder uns darum zumindest bemühen.


    Sundri

  • Das wundert mich nicht. Auch dass bereits jetzt irgendwelche Jäger im Verdacht stehen, obwohl der Polizeieinsatz genannt wird, ist mal wieder bezeichnend. Hauptsache, man kann mal wieder mit dem Finger auf die bösen Hobbymörder zeigen. Das ist für mich die totale Naturentfremdung. Dass die Jäger sich mit Händen und Füßen gegen den Wolfsabschuss wehren und der Wolf noch nicht mal zum jagdbaren Wild gehört, daher auch gar nicht einfach so mal eben "zum Abschuss freigegeben" werden kann, wird dabei irgendwie grundsätzlich immer übersehen.

    Ich glaube eher, daß ganz viele, die unterirdisch kommentiert haben, nicht des Wolfes wegen unter aller Sau reagieren, sondern nur, weil sie da gut ihren Frust und ihre Aggressionen los werden können. Sieht man ja auch woanders.


    Nach ein paar Kommentaren habe ich aufgehört zu lesen. Habe mich da so aufgeregt; das wäre nicht gut für mich gewesen, weiterzulesen.
    Ich kann es nicht verstehen, daß es so viele nicht verstehen können oder wollen, daß das sein mußte und daß das für die anderen Wölfe eine Art Wolfsschutz darstellt.
    Was wäre, wenn ein Kind angefallen worden wäre - und das wäre gar nicht so abwegig gewesen, so, wie er sich verhalten hat - was wäre dann? Dann wäre das Geschrei groß gewesen; die Wolfshasser fühlen sich bestätigt; die Menschen, die Angst haben, ebenso; neue Wolfshasser kommen - und es gäbe eine neue "Hetze" gegen Wölfe, angetrieben von bestimmten Zeitungen und Internet.
    Daß das so viele nicht kapieren (wollen)...

  • Da hast du absolut Recht.

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