Diabetikerwarnhunde?!?

  • Es ist lieb, dass Du der Familie helfen willst, aber ich würde die Eltern jetzt nicht allzu heiß auf einen Diabeteswarnhund machen. Es klingt so schön beruhigend, wenn der Wuff auf die Kids aufpasst, aber der Hund ersetzt auch kein häufiges Messen und erst recht nicht das Spritzen und Kohlehydratezählen. Ich könnte mir außerdem denken, dass diese speziell ausgebildeten Tiere hauptsächlich an alleinstehende, besonders gefährdete Personen vermittelt werden - Menschen, die keine zwei Eltern am Start haben, die darauf achten, ob der Diabetiker passend zum Essverhalten spritzt oder sich vielleicht hypomäßig merkwürdig benimmt.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es für die Familie gerade sehr stressig ist - gerade, wenn das eine Kind noch so jung ist und beim anderen gerade erst Diabetes diagnostiziert wurde, wird es wohl mit der Insulin-Einstellung noch etwas schwierig sein und die Eltern werden sehr besorgt und bemüht sein, alles richtig zu machen. Aber das spielt sich ein - und man kann mit Diabetes ein sehr normales Leben führen.


    Die Beratung sollte daher erstmal auf das Training und Weiterbildung der Menschen abzielen - und da wird das Krankenhaus/der behandelnde Arzt hoffentlich geeignete Kurse und Schulungen anbieten. Sowohl für die Eltern als auch für das (Schul-)kind. Ansonsten sollten sich die Eltern unbedingt an eine Diabetes-Schwerpunktpraxis oder -klinik wenden. Die können erheblich mehr als der Standard-Hausarzt, der sich gerade mal so mit Typ 2 auskennt - was den Kindern hier gar nichts nützt. Denn wenn man genau weiß, wie das alles zusammenhängt und worauf man achten kann, kann man auch die verständlichen Sorgen und Ängste besser einschätzen und den Alltag entspannter bewältigen.

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    Hi


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    • Ach so, was ich in Bezug auf Diabetikerwarnhunde noch interessant fand ist eine Aufklärung Bezüglich Assistenzhunde und die Vorschrift hierzu.
      Hier noch mal ein Auszug aus der Seite von Teamwärts:



      "Assistenzhundeprüfung


      Oft ist im Zusammenhang mit der Diabetikerwarnhund Ausbildung von einer Prüfung die Rede, die, wenn sie erfolgreich abgeschlossen wird, die Berechtigung beinhaltet, den Hund überallhin mitzunehmen. Als Beispiel und Vorbild wird immer der Blindenführhund genannt.


      Hierzu folgende Fakten:


      Der Blindenführhund ist als einziger Behindertenbegleithund im Sozialgesetzbuch 5 als Hilfsmittel anerkannt. Die genaue Definition eines tierischen Hilfsmittels ist, dass es dauerhaft benötigt wird und ununterbrochen Leistung erbringt. Diese Bedingungen erfüllt ausschließlich der Blindenführhund. Dazu gehört aber auch, dass der Behinderte durch einen Schwerbehindertenausweis als solcher anerkannt ist.


      Die einzige Assistenzhundeprüfung, die (von der IHK Potsdam anerkannt) nachvollziehbare und gleichbleibende Bedingungen bietet, den Schwerbehindertenausweis voraussetzt und von unabhängigen Prüfern durchgeführt wird, ist die des BHV(Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen)


      Dennoch hat man sogar mit dieser Prüfung keinen Rechtsanspruch darauf, den Hund als Hilfsmittel überall hin mit zu nehmen. Dieses Recht kann es auch gar nicht grundsätzlich geben, denn es betrifft viel zu viele Gesetze, u.a. das Hausrecht, das Abfallbeseitungsrecht und das Steuerrecht, um nur einige zu nennen. Niemand kann sich per Gesetz über das Hausrecht des Einzelnen hinwegsetzen, womit auch der Blindenführhund kein Recht auf Betreten eines Museums hat, man aber sehr wohl dem Hausrechtsinhaber die Möglichkeit gibt, seine eigene Abwägung zu treffen. Die wird in vielen Fällen für den Behinderten fallen, allein schon, weil es heute durch die Medien einen gewissen Druck gibt.


      Zusammengefasst ergibt sich also Folgendes:


      1 Einen Rechtsanspruch auf Mitnahme des Hundes in öffentliche oder private Gebäude, Grundstücke oder öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht. Auch nicht für den Blindenführhund.


      2 Die einzig anerkannte Assistenzhundeprüfung setzt die Kastration des Hundes und den Schwerbehindertenausweis voraus.


      3 Da die meisten Diabetiker keinen Schwerbehindertenausweis haben ist eine Prüfung für sie von keinem greifbaren Nutzen


      Das heißt nicht, dass ein guter Grundgehorsam eines Hundes nicht nützlich wäre, denn gerade der Diabetiker möchte natürlich seinen Hund überall mitnehmen können und immer um sich haben. Ein wohlerzogener Hund genießt auch ein größtmögliches Maß an Freiheit. Und jeder, der einen Hund als Hilfsmittel hat, steht auch in der Verpflichtung, diesen ordentlich auszubilden und zu erziehen, damit die Toleranz und Akzeptanz der Öffentlichkeit nicht zu sehr strapaziert oder durch schlechtes Benehmen ins Gegenteil verkehrt wird.


      Es ist aber nicht korrekt, mit einem Prüfungsabschluss Privilegien zu versprechen, die noch nicht geregelt und durchsetzbar sind."
      Quelle: http://www.teamwaerts.com/?page_id=1437


      Es ist insofern interessant, als das man nicht teure Prüfungen mit dem Hund ablegen muss, die letztlich nicht wirklich viel bringen. Eine individuelle Ausbildung des Hundes und der Menschen macht da viel mehr Sinn und wird letztlich wahrscheinlich wensentlich kostengünstiger sein.


      Auch interessant zu den rechtlichen Grundlagen ist folgender Link:


      http://www.diabetiker-spuerhunde.de/rechtliche-grundlagen/



      Zitat

      Es ist lieb, dass Du der Familie helfen willst, aber ich würde die Eltern jetzt nicht allzu heiß auf einen Diabeteswarnhund machen. Es klingt so schön beruhigend, wenn der Wuff auf die Kids aufpasst, aber der Hund ersetzt auch kein häufiges Messen und erst recht nicht das Spritzen und Kohlehydratezählen.


      Du hast schon recht, dass ein Hund nicht das eigene Aufpassen (Messen, Spritzen und KH zählen) ersetzt. Aber ich habe auch nicht den Eindruck, dass Tüpfels die Menschen heiss machen möchte auf einen solchen Hund, sondern sich ersmal selber informiert, was ein Diabetikerwanhund eigentlich bedeutet, inkl Ausbildung etc.


      Zitat

      Ich könnte mir außerdem denken, dass diese speziell ausgebildeten Tiere hauptsächlich an alleinstehende, besonders gefährdete Personen vermittelt werden - Menschen, die keine zwei Eltern am Start haben, die darauf achten, ob der Diabetiker passend zum Essverhalten spritzt oder sich vielleicht hypomäßig merkwürdig benimmt.


      Es mag ja sein, dass es so "speziell ausgebildete Tiere" gibt, aber man kann genauso gut einen Hund vom Tierschutz selber mit kompetenten Trainern zum Warnhund für Diabetiker ausbilden. Wie schon oben geschrieben.

    • Zitat


      Es mag ja sein, dass es so "speziell ausgebildete Tiere" gibt, aber man kann genauso gut einen Hund vom Tierschutz selber mit kompetenten Trainern zum Warnhund für Diabetiker ausbilden. Wie schon oben geschrieben.


      Das finde ich sehr interessant und ich werde mich in das Thema nochmal reinhängen. Als mein Tierschutzhund noch "neu" war, hatte ich auf einer Messe am Diabetikerhundestand mal nach Ausbildungsmöglichkeiten und Kursen für den "Privatgebrauch" gefragt. Da wurde mir allerdings gesagt, dass das so nicht liefe (nichtmal, wenn man seinen eigenen Diabetiker mitbringt ;-)) und dass die Hunde für dieses Training speziell ausgewählt würden und nur sehrsehr wenige Hunde hierfür in Frage kämen. Also NICHT "riechen können die das alle, die müssen nur reagieren lernen" sondern "der Hund muss da schon speziell sensibel sein und wenn er bisher nicht auf unterzuckertes Herrchen irgendwie reagiert, wird das auch nichts." Daraufhin hatte ich das Thema erstmal abgehakt - aber wer weiß, vielleicht kann der Hund ja doch noch mal was nützliches lernen :D.

    • Ja, das ist das was viele versuchen einem weiss zu machen. Ich finde auf der Seite von Teamwärts sind einige interessante Erfahrungsberichte, u.a. von ehemaligen Straßenhunden.


      http://www.teamwaerts.com/?page_id=1685


      Letztlich konditioniert man einen Hund (ähnlich wie bei ZOS) auf einen Geruch (eben den Gerucht der Unterzuckerung). Und dann wird kontidioniert, wie er anzeigen soll und was er evtl. in einem solchen Fall (der Unterzuckerung) machen soll, wie z.B. Meßgerät, Saft, oder so bringen. Das kann auch ein "normaler" Hundetrainer, :hust: na ja, zumindest wenn er sich mit dem Thema beschäftigt hat.
      ZOS können ja auch viele Hunde, hier benötigt man ja auch keine speziellen Hunde ;) Ich glaube, dass viele diesen Markt der Diabetiker-Warnhunde nutzen, um an Menschen die in einer schwierigen Situation sind Geld zu verdienen.
      Und viel besser als diese "fertig ausgebildeten Hunde" finde ich es, den Hund individuell in Form von Einzelstunden ausbilden zu lassen und zwar auf die speziellen Bedürfnisse der Halter und Diabetiker hin.

    • Das einzige was der Familie helfen würde ist eine gescheite Einstellung des Kindes/der Kinder, eine gute Schulung der Eltern und den sonstigen betreuenden Personen wie ggf. Lehrer/Erzieher und BabySitter, aber nicht ein Diabetikerwarnhund (das wär evtl. ne zusätzliche Option).


      Das am Anfang Probleme (auch nachts) auftreten ist klar. Langfristig sollte aber eine einigermaßen stabile Stoffwechseleinstellung angestrebt werden.


      Ich finds toll, dass du dir Gedanken machst. Aber mach dir Gedanken darum wie du die Familie "entlasten" kannst im Alltag. Also in der Schule, auf Klassenreisen, im Umgang mit den anderen Schülern etc.


      Sorry. Ich hab selbst auch ein Kind mit einem Typ 1 Diabetes (ED mit 3 Jahren, mittlerweile isser 21) und weiß um die Probleme. Damals gabs auch noch nicht gleich die Option Insulinpumpe, sondern er war auf ne gaaaaaaaaaaaaaaaanz altmodische 2-Spritzentherapie eingestellt.
      Ich hab selbst auch nächtelang am Bett gesessen und keinen Schlaf gehabt aus Angst vor ner Hypo. Aus Zweifeln warum mein Kind warum nicht ich.


      Ich glaube nicht, dass ich mich auf einen Hund verlassen hätte (ist jetzt nicht bös gemeint). Die Hunde sind da sicher genauestens drauf trainiert. Trotzdem will ich mich lieber selber überzeugen, das alles i.O. ist.
      Klar gehts nur darum, dass der Hund warnt, trotzdem hätte ich mich nicht auf den Hund verlassen/verlassen können.


      Das Kind ist 2-3 Wochen erkrankt ist schon gleich mit einer Insulinpumpe versorgt worden. Hat also die beste Versorgung die es gibt und ist sicher in den besten Händen bei einem Diabetologen, der auch das nächtliche "Problem" in den Griff bekommt.


      Den Eltern ist sicher mehr geholfen, wenn sie wissen das Kind kommt wieder in die Schule und da ist jemand der sich dafür interessiert. Der sich um das Kind kümmert. Da ist jemand auf den ich mich verlassen kann im Notfall.


      Deswegen mein Rat/Empfehlung an dich...Frag nach ob es die Möglichkeit einer Schulung etc. für dich gibt, damit du im Umgang mit dem Kind, im Umgang mit der Pumpe, dem Blutzuckermessgerät, besonderen Ereignissen usw. sicherer wirst.
      ZB Entgleisungen, sowohl nach oben als nach unten. Wie geht man damit um (nicht immer muss gleich der Notarzt gerufen werden). Wo sind die Notfallrationen etc. Kannst du zB im Lehrerpult Traubenzucker unterbringen? Usw. usw.


      Bitte nicht falsch verstehen. Ich will die Leistung der Hunde sicher nicht schmälern. Aber ich bin der Meinung das ein Diabetikerwarnhund nicht die Lösung für ein Problem in der Stoffwechseleinstellung ist.


      LG Manu


      (Diabetesberaterin DDG)


      PS: Noch was vergessen. - Das Kind ist nicht ernsthaft erkrankt und es ist auch keine Tragödie.

    • Zitat

      Es ist lieb, dass Du der Familie helfen willst, aber ich würde die Eltern jetzt nicht allzu heiß auf einen Diabeteswarnhund machen.


      Nein, ich werde selbstverständlich niemanden "heiß" machen, das steht mir auch gar nicht zu!
      Die Eltern haben wirklich genug um die Ohren.
      Ich werde sie eventuell(!) darauf aufmerksam machen, dass es so etwas (einen Diabetes-Assistenzhund) überhaupt gibt, denn wenn man als Betroffener sich immer alles erst selbst zusammensuchen muss, ist das anstrengend und dauert mitunter Jahre. Da ist man für vorsichtige Tipps eigentlich ganz offen.


      Zitat

      Das einzige was der Familie helfen würde ist eine gescheite Einstellung des Kindes/der Kinder, eine gute Schulung der Eltern und den sonstigen betreuenden Personen wie ggf. Lehrer/Erzieher und BabySitter,
      ………..


      Den Eltern ist sicher mehr geholfen, wenn sie wissen das Kind kommt wieder in die Schule und da ist jemand der sich dafür interessiert. Der sich um das Kind kümmert. Da ist jemand auf den ich mich verlassen kann im Notfall.


      [/b]


      Danke Manu, die Eltern sind hier in den besten (ärztlichen) Händen, Schulung ist schon in die Wege geleitet, fehlt nur noch ein Termin.
      Bei uns in der Schule stehen zwei Kräfte zur Schulung an, von denen eine immer im Haus ist.
      Alle "normalen" Hilfsmöglichkeiten sind bzw. werden gerade ergriffen.


      Wir haben z.B. im Kollegium auch die Lehrer-Info von der AGPD durchgearbeitet, um uns vorzubereiten.
      Traubenzucker ist flächendeckend verteilt, alle Erwachsenen (Pausenaufsichten, Mittagsbetreuerinnen, Hausmeister…) sind informiert.
      Wir haben schon für ein anderes Kind (hochgradiger Allergiker) unsere "Notecken" im ganzen Schulhaus. Da steht nun auch Traubenzucker und ne süße Limo ohne Kohlensäure neben dessen Notspritzen.


      Aber Manu, - ernsthaft- finde ich diese Erkrankung für die beiden Kinder schon und wir werden unser Bestes geben, damit keine Tragödie daraus wird.

    • Hallo,


      ich gehe davon aus, das Kind ist noch nicht zurück in der Schule?


      Eine Schulung sollte erfolgen (bei uns hat das die Diabetologin des Kindes selbst übernommen) bevor das Kind in die Schule zurück kommt - und ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur sagen, dass zwei geschulte Leute für den Anfang super sind, auf Dauer jedoch nicht reichen. Was ist, wenn du auf Fortbildung bist und die andere Lehrkraft erkrankt? Wenn 1x der Notfall eintritt, kann man natürlich darum bitten, dass die Eltern das Kind abholen oder versorgen, gibt es den Fall häufiger, ist das (besonders für das Kind) problematisch.


      Ich arbeite in einer Kita, auch wir haben seit zweieinhalb Jahren ein Kind mit Diabetes Typ I. Zunächst wurde bei uns nur das Personal der jeweiligen "Gruppe" (Gruppe in Anführungszeichen, weil es die bei uns eigentlich nur noch sehr bedingt gibt - egal) geschult, davon haben letztendlich zwei die Versorgung des Kindes übernommen - der Rest des Hauses (15 Personen) wusste, was im Notfall zu tun ist und wer das Kind spritzen kann etc.. Auf längere Sicht haben wir festgestellt, dass alle die Schulung brauchen und definitiv mehr Leute die Versorgung des Kindes übernehmen können müssen. Inzwischen haben alle Mitarbeiter die Schulung und es sind inkl. mir fünf Personen, die für die BE-Berechnung und den Umgang mit der Insulinpumpe zuständig sind. Ich persönlich hab damit überhaupt kein Problem, andere Kollegen neigen eher etwas dazu, stets in der Sorge zu sein, etwas falsch zu machen.


      Nun ist bei uns die Situation natürlich eine andere, weil wir unsere Urlaubstage auch außerhalb der Ferien einbringen, das Problem habt ihr in der Schule weniger, dennoch: Ich kann euch nur empfehlen, längerfristig mehrere Lehrkräfte zu schulen! Für den Anfang ist es gut, wenn das zwei in die Hand nehmen. So können die besorgten Kollegen und Kolleginnen erst einmal nur zusehen und Stück für Stück die Scheu verlieren. So jedenfalls war es bei uns - nur mit dem Unterschied, dass wir die Wahl hatten, ob wir das Kind aufnehmen oder nicht. Ich hab mich damals sehr dafür eingesetzt und es bis heute nicht bereut.


      LG
      Shalea

    • Shalea:


      Ja, je mehr Leute ernsthaft geschult werden, desto besser!
      Aber auch unter meinen Kolleginnen gibt es die "Besorgteren", die eine gewisse Scheu davor haben, so viel Verantwortung für ein einzelnes Kind zu übernehmen.
      Ich denke auch, hier wird der normale Alltag und die Erfahrung weiterhelfen, Berührungsängste abzubauen.


      Vielleicht können wir den ja eh noch in der Zukunft liegenden Schulungstermin etwas "erweitern"!


      Doch die Zahl der Diabetes-Kinder wird sich bei uns in der Schule im nächsten Schuljahr auch zwangsläufig auf 2 erhöhen, ein weiteres Diabetes-Kind steht nämlich zur Einschulung an.


      (Ob "mein" Diabetes-Kind morgen, am Montag nach den Weihnachtsferien, in die Schule kommt, oder noch nicht, wird sich erst morgen herausstellen, die Eltern konnten das auch noch nicht definitiv sagen. Hängt auch mit den Klinik-Terminen der Familie zusammen.
      Zum Glück muss die Mutter nicht arbeiten, wohnt in der unmittelbaren Nähe und kann uns (der Schule) über die "ungeschulte Anfangsphase" rüberhelfen.)

    • Huhu,


      stimmt ja, es sind ja noch Ferien. :doh:


      Auf jeden Fall wünsche ich allen Beteiligten, dass alles genauso gut läuft wie bei unserem Diabetes-Kind. Was haben sich bei uns anfangs alle den Kopf zerbrochen... Kann das Kind uneingeschränkt an den Turnstunden teilnehmen? Kann es auf Ausflüge gehen? Was machen wir bei Geburtstagsfeiern oder gar an Fasching? Bei uns hat sich das alles eingependelt, das Kind ist ein ganz normales Kind, wie jedes andere auch. Es isst alles, es macht alles, nur trägt es eben die Insulinpumpe am Körper und muss gemessen werden.


      Viel Erfolg! :gut:


      LG
      Shalea

    • Eine Diabeteserkrankung gerade im Kindesalter sollte natürlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Der Begriff ernsthaft ist aber hier nicht angebracht (vielleicht reagiere ich da etwas sensibel, weil ich das auch immer hören musste, sorry :ops: ).


      Das "ernsthaft erkrankt" hat sich für mich nur so gelesen wie "hochgradig zuckerkrank". Und das sind so Formulierungen wie sie gerne von Laien angeführt werden um das Thema zu dramatisieren ... und das hilft weder dem Kind, noch den Eltern noch sonstigen unmittelbar betroffenen.


      Je normaler das Kind wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wird, desto besser und leichter wird es mit seinem "Schicksal" umgehen können. Dazu gehören natürlich auch Strafarbeiten etc. wenn das Kind Mist gebaut hat.


      Ich bleibe bei meiner Empfehlung - auch wenn ich mich jetzt vielleicht wiederhole :ops: . Wenn du den Eltern ernsthaft helfen willst, und nicht nur eine Möglichkeit siehst einen Hund in deinen Unterricht zu bekommen, erkundige dich selbst nach einer Schulung für dich. Wie gesagt... Nur wenn du helfen möchtest und auch nur soweit wie du kannst und willst.

      Ich zB biete allen Eltern bzw. Familien mit betroffenen Kindern immer wieder an, dass auch die Lehrer, Erzieher die Möglichkeit haben an einer Schulung teilzunehmen. Leider wird dies von den wenigsten wahrgenommen. Entweder aus Angst "Ich möchte nicht soviel Verantwortung übernehmen" aus Unsicherheit, aus finanziellen Gründen. Ich weiß es nicht.
      Wenn mich jetzt bspw. eine Lehrerin anrufen würde und eine Schulung haben wollte, würde ich mir die Zeit nehmen und sie schulen -das ist i.d.R. eine Einzelschulung- und ihre Fragen beantworten (auch wenn ich da nix für kriegen würde).


      Ich hab es am eigenen Leib erlebt dass es ganz toll laufen kann und ganz, ganz scheiße. In der Kita waren ausnahmslos alle Erzieherinnen sehr bemüht. Die Hauptbezugsperson ist damals extra ins KH gefahren und hat sich schulen lassen.
      Später in der Grundschule war das Interesse gen Null. So wurde er zB bei den Klassenfahrten nur dann mitgenommen, wenn ich auch mitfahren konnte. Die Abschlußfahrt konnte er nur mitmachen, weil ich zugesichert habe, für die Nachtspritze (das war damals leider so) in das Schullandheim zu kommen (war für mich selbstverständlich, ist aber von der Lehrerin nicht ganz so doll rübergebracht worden und so zwischen den Zeilen war zu hören "mir wärs lieber wenn er nicht dabei wäre").


      Die Lehrerinnen hatten genau wie du Scheu davor Verantwortung für das Kind zu übernehmen. Nur Verantwortung hat man als Lehrer doch so oder so auch bei den übrigen Schülern.


      Und es geht ja auch nicht darum, dass du genau Bescheid weißt über BE-Berechnung, BE-Faktoren, Korrekturfaktoren etc. Das ist alles Einstellungssache und damit solltest du in dem Sinne eher weniger zu tun haben.
      Aber ... immer unter der Vorraussetzung, dass du das auch willst...du solltest wissen wie geh ich in einer Notfallsituation um. Mein Sohn wurde mehrfach aus Unwissenheit der Lehrer mit einem BZ von 55 mg/dl ins KH gebracht, wo die Gabe eines Stückchen Traubenzuckers bzw. einer Banane (die er immer dabei hatte) ausreichend gewesen wäre. Aber dazu gehört ein bißchen Grundwissen.
      Und auch der Willen sich Wissen anzueignen und ggf. Verantwortung zu übernehmen.


      Ganz toll wärs, wenn du zB weißt wie das BZ-Messgerät funktioniert, das Prinzip der Therapie verstehst (zB kann ein verstopfter Katheter bei einem Typ1 Diabetes innerhalb ganz kurzer Zeit zu einer Ketoazidose führen), darauf achtest, dass das Kind seine mitgebrachten Mahlzeiten isst usw.


      Vielleicht hast du ja die Möglichkeit zusammen mit den Eltern an der Schulung teilzunehmen.


      Wie gesagt. Ich hab keine Ahnung wie ernsthaft du den Eltern tatsächlich helfen möchtest und das sind alles nur Tipps die ich dir geben kann, als selbst betroffene Mutter und letztendlich auch als Diabetesberaterin.


      Einen Diabeteswarnhund als Lösung für evtl. noch bestehende Stoffwechselprobleme halte ich für nicht sinnvoll.

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