Dummy-Talk

  • @grPups Ich hatte bis Henk eingezogen ist drei Labradore aus Standardlinien und es ist wirklich ein Riesenunterschied, trotzdem kommst du mit einer AL nicht automatisch und easy bis zur O (schön wäre es :D )
    Auch mit einer AL musst du viel trainieren, aber eben ganz anders als mit einer Standardlinie. Ich finde das Bremsen (Henk) sehr viel einfacher als das ewige und zähe Anschieben (Bruno). Da muss man auch gucken, was einem mehr liegt oder was man fürs tägliche Leben so haben möchte, denn das besteht ja nicht nur aus Training und WT's.


    Als ich letztens Helferin auf einem WT war,hatte in der Schnupperklasse eine ganz nette AL-Hündin gewonnen.Die hatte alle Aufgaben wirklich schön gearbeitet, ich habe mich dann mit dem Besitzer unterhalten und er erzählte dann, dass die Hündin leider nicht konstant arbeitet und sie deswegen auch noch keine Dummy A bestehen konnten (die Hündin war 4).Oder du hast einen Hund der fiept vor Aufregung, der kann noch so gute Anlagen haben, dann bist du aber trotzdem raus auf Prüfungen.



    @AnjaNeleTeam :shocked: Das hört sich ja auch gruselig an.

    • Neu

    Hi


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    • Den Blog hab ich auf jeden Fall schon angelesen Danke, der ist super.

      Die Autorin ist auch im Retriever-Freunde-Forum aktiv, nur falls du dich noch weiter einlesen willst oder gar Züchterempfehlungen brauchst.


      Ich finde Bremsen übrigens nicht so viel leichter als Anschieben. Bei meinem Rüden muss ich immer aufpassen, dass ich ihn nicht zu sehr hochdrehe, weil er dann nur noch Blödsinn macht. Und wenn ich ihn zu doll bremse, reagiert er zu sensibel und mag z.B. dann nicht sofort wieder rausgehen.
      Meine Hündin dagegen musste ich mit viel Party motivieren, überhaupt mal ein Dummy zu apportieren, als sie es dann aber verstanden hatte war es richtig toll. Und sie sitzt schön gerade und geht ohne zögern aber ohne Gefahr des Einspringens auf Voran raus.


      Ich denke, mit ner Showzucht die aus Jägerhand stammt oder wenigstens was ähnliches kann man auch schon viel anfangen. Aber es gibt auch gemäßigtere Arbeitslinien, die den Spagat zwischen Steadyness und Drive gut hinbekommen.

    • Ich hatte letztens in einem Trainings-WT in der Anfängerklasse ein beschossenes Blind. Und hab dann auch noch Punktabzug bekommen, weil ich NICHT gepfiffen habe, nachdem mein Hund 1,5 Meter hinter dem Dummy Wind hatte, umgedreht, gepickt hat und zurückgekommen ist. Der Richter hat dann tatsächlich mit mir eine Diskussion angefangen, in deren Verlauf ich den Hund ableinen und absitzen lassen sollte um dann zu demonstrieren, dass er überhaupt einen Suchenpfiff kennt. Ich dachte, ich spinne. Seitdem wundert mich bei WTs wirklich gar nichts mehr. :mute: :mute: :mute:

      Das ist genau das, was Viele (und darunter auch Retrieverfans) als Zirkus des heutigen Dummysports beklagen. Es geht jeglicher Bezug zur jagdlichen Arbeit verloren, gefragt sind zirkusmässige Gehorsams- und Abrichtübungen, vorzugsweise über schwindelerregende Distanzen.


      Warum zum Teufel solltest du einen Affentanz machen, wenn dein Hund völlig selbständig mit Hilfe seiner Nase den Job erledigt? War die Aufgabe nicht Dummy finden und bringen? Wenn es nur um stumpfen Gehorsam auf Befehle gehen würde, dürften keine Dummys liegen, und man sollte in der Aufgabe nur den Hund auf Punkt X einweisen, welcher für den Hund auf keinste Weise identifizierbar ist oder Sinn macht.


      Das wäre dann der ferngesteuerte Roboter par excellence. Für die Fans dieser Sportart könnte man vielleicht was Neues kreieren, und den Retrievern ein Minimum an Mitdenken lassen.

    • Du hast dir die Antwort schon selber gegeben: das Problem liegt in der riesigen Erwartungshaltung, die ihr durch die ausschliessliche Fütterung draussen aus dem Beutel aufgebaut habt. Der Hund weiss, das ist seine einzige Chance, was in den Magen zu kriegen, entsprechend gierig ist er auf den Beutel. Der richtige Dummy interessiert ihn nicht, er will bloss mit möglchst wenig Aufwand ans Futter.
      Mein Rat wäre: hört mit dieser Futterfixierung auf. Gebt dem Hund die Sicherheit, wenigstens einen Teil seines Futters daheim aus dem Napf zu kriegen. Und lasst den Futterbeutel daheim, wenn ihr Dummytraining macht. Belohnt den Hund mit Spiel mit einem Happy Bumper (es fliegt ein Ball, Spieli, welches der Hund sofort hetzen darf), Spiel mit euch oder mit Leckerli aus der Hand. Ich würde allerdings vorerst ganz auf Futterbelohnung verzichten, wenn irgend möglich, denn so kommt die fatale Erwartungshaltung schneller runter. Dieses "ich muss unbedingt mein Futter erarbeiten, weil ich sonst verhungere" ist sehr stressig für den Hund, und führt bei manchen zu exzessiver Gier und überhöhtem Erregungslevel - und damit kann er nicht mehr lernen, was ihr ihm vermitteln wollt.


      Ich weiss nicht, ob ihr strikt nach Natural Dogmanship arbeitet. Ich sehe das Konzept recht kritisch, kenne aber einige sehr vernünftige und nicht übermässig dogmatische Trainerinnen der Methode. Es passt nicht für jeden Hund, und vor allem nicht in jeder Situation. Hier passt es beim Dummytraining nicht, ist kontraproduktiv. Wendet es doch an bei der Alltagserziehung, aber nehmt beim Dummytraining den Stress des "Überleben-müssens" raus, und geh das ruhiger und spielerischer an. Es sollte nicht schwierig sein, einen Labrador fürs Apportieren zu begeistern, auch ohne ganze Mahlzeiten.

      Danke für deinen Tipp. Wir haben mit dieser Art des Dummytrainings und der Fütterung deshalb angefangen. Weil er sich draußen sehr schnell ablenken ließ und wir kaum eine Möglichkeit hatten mit ihm am Rückruf oder Stopp zu arbeiten. Seit wir ihm eine Aufgabe mit Futterbelohnung gegeben haben, konnten wir ihm diese Kommandos sehr gut antrainieren. Es gibt auch Tage wo wir weniger Zeit haben oder es einfach nur so richtig schüttet draußen. Dann bekommt er sein Futter drinnen. Außerdem bekommt er ab und an auch mal gekochte Möhren/Hühnchenfleisch mit Frischkäse und/oder Rinderhack. Außerdem bekommt er sein Futter drinnen wenn er einen schlechten Tag hat und beim Dummyspielen so gar nicht hören möchte. Rennt er mit dem Dummy nur durch die Gegend ohne zurück zu kommen oder reißt er ihn uns aus der Hand bevor wir ihn werfen oder verstecken dann brechen wir das Training ab und er bekommt sein Essen zu Hause.


      Ich werde mal schauen ob wir einfach für einige Zeit das Füttern beim Dummy einstellen und dies zu Hause tun und schauen ob er dadurch genauer Arbeitet.

    • Immer früher immer schneller höher weiter.. finde ich bescheuert. Wenn ich sehe, dass die meisten Hunde ab 3 jährig erst richtig voll belastbar sind - geistig UND körperlich - dann frage ich mich manchmal schon, wenn ich sehr junge Hunde schon in sehr hohen Klassen laufen sehe.
      Und ein Schnuppertag sollte genau das sein - und nicht ein abschreckendes Beispiel. Man soll ja Freude an der Sache bekommen. Wenn es den Leuten dann aber ablöscht, weil es eh nur für die Superschnellen und die Supergeilen ist... Wo bleibt der Spass?
      Aber ich weiss - mit solchen Aussagen macht man sich unbeliebt. Zeit lassen ist ja heutzutage total out.

    • Noch etwas witziges vom letzten Training.
      Wir waren für eine Übungsabfolge im Wald. Die Hunde waren gut unterwegs, alle sehr konzentriert. Bis sie plötzlich die Richtung beim Voran nicht mehr angenommen haben. Mehrere Hunde. Total neben der Spur. Zuerst wollte Mojito den Baum rauf, dann eine der Hündinnen. Wir schauten uns an - und in dem Moment hüpft ein Eichhörnchen frech vor der ganzen Gruppe über den Weg, Baum runter, Baum rauf. :D
      So ein freches Tierchen.
      War dann auch klar, was die Hunde angezeigt haben :smile:

    • @wildsurf Das ist aber anscheinend "typisch" deutsch. In England, Irland und den Benelux Staaten lässt man sich viel mehr Zeit, dort machen die Hunde im ersten Jahr fast nichts, außer den älteren Hunden zuzugucken und warten lernen.
      Henks Züchter hatte mir auch eindringlich geraten, dem Hund Zeit zu geben und ich merke immer wieder, wie "klein" er noch ist.
      Und dann sehe ich Hunde mit gerade mal einem Jahr auf dem WT :verzweifelt: Aber das sind oft Hunde, die schnell für die A fertig gemacht werden und dann sieht man sie nie wieder

    • Ich hab mit Maggie bewusst erst mit einem knappen Jahr angefangen, nachdem ich beim Ole viel zu früh zu viel wollte. Und da ist es mir ziemlich wurscht, wenn die Madame dann die älteste Hündin in der schnupperklasse ist. Dafür kann ich mich super auf ihre Steadyness verlassen.


      Ich hab ja noch nicht viel Einblick in die WT Welt, aber für uns waren die schnuppereraufgaben beim schäufelecup an sich gut machbar. Außer vllt das treiben, das kannte Maggie noch gar nicht und ich habe sie auch nicht richtig geschickt. Aber dafür haben wir an dem Tag ordentlich Erfahrung gesammelt.
      Ansonsten sehe ich nen schnupper-wt als eine Art Bestandsaufnahme in dieser besonderen Situation, wenn ich meinen Hund ungefähr auf A-Niveau hab. Aber dann wäre wieder die frage, was dieses A-Niveau ist. Wahrscheinlich sieht das auch jeder anders und schwer ist sicher auch unterschiedlich, je nach Stärken und Schwächen des Hundes.
      Das manche Sachen, die ihr beschrieben habt, nicht sein müssen, seh ich genauso wie ihr.


      Vor ein paar Tagen hab ich starterlisten mit Geburtsdaten der Hunde gesehen, da war ich auch beeindruckt, wie jung da Hunde in der F sind, aber das wäre kein Ziel für mich :)

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