Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • So ähnlich mein ich das auch - es muß doch nicht immer exakt spurgenau sein. Der Hund nimmt doch ganz anders wahr als wir.


    Wir waren letztens in einem für uns neuen Waldgebiet, in dem alle Hunde der Gruppe enorme Schwierigkeiten hatten, auch die sehr erfahrenen. Für uns Menschen war nicht der geringste Grund dafür erkennbar, aber irgendwas muß da gewesen sein.

  • Wir fährten ja nicht, wir trailen - und da kann es durchaus richtig sein, wenn der Hund 10 meter weiter die Straße überquert, als es die VP getan hat - oder hab ich einen Denkfehler?

    Jein. Es kann trailtechnisch durchaus ok sein, wenn der Hund die Strasse erst 10 m weiter überquert - je nach lokalen Bedingungen kann es sich aber auch um ein bedenklich weites Überlaufen handeln. Um das beurteilen zu können, sollte der Trainer den Querungspunkt genauer als plusminus 20 m kennen.


    Für Trails zum Lesenlernen oder Shaping sind so ungenaue Trailverläufe erst recht nicht brauchbar. Das hat nichts mit fährten zu tun - auch Hunde, die gelernt haben, möglichst eng auf dem Geruchsband zu bleiben und Ausdünnung des Geruchs anzuzeigen trailen, die fährten nicht.



    Klar ist wichtig zu wissen, wo die VP lang gegangen ist.
    Im Grunde reicht da aber doch ein "geh nach dem dritten roten Auto über die Straße" oder eben "markiere den Punkt, an dem Du über die Straße gegangen bist"

    NEIN! Genau das sind so Beispiele, wie man es eben NICHT machen sollte. Was wenn das zweite rote Auto zwischenzeitlich weggefahren ist? Der unwissende Trainer wird Querungsversuche bei dem nun zweiten roten Auto (ursprünglich dem dritten) geflissentlich korrigieren, da das dritte noch längst nicht in Sicht - und Zack erlebt der Hund, dass er für korrekte Trailanzeige korrigiert wird! :dagegen:


    Und wenn ich als Trainer intensiv nach der Kreidemarkierung gucke, an der der Runner die Strasse gequert hat, kann ich solange das trailende Team nicht im Auge behalten, die ersten Signale des Hundes nicht sehen - was aber genau mein Job wäre!!!


    Trainer sein sollte mehr sein als das Team zum Ziel zu steuern - das lässt sich mit den genannten Methoden durchaus machen. Dazu reichen auch ein paar engagierte Trainingskollegen....


    Mir ist durchaus bewusst, dass die Ansprüche hier recht unterschiedlich sind, und dann einige Wege nach Rom führen. Auch halte ich GPS und kartengenau gelegte Trails bei ausgewählten VPs des Vertrauens für sehr hilfreich im Training von fortgeschrittenen Teams. Aber NICHT als Alltagsusus für Anfänger oder Plauschteams, und damit auch nicht für ambitionierte Hobby-Teams im Aufbau.


    Aber unzweifelhaft lassen sich mit diesen Methoden mehr Teams pro Training durchschleusen als bei wirklich individuell vom Trainer gelegten Trails. Darf und muss jeder selber entscheiden.

  • Wenn bei uns ein Trail unvermittelt, also an keiner Kreuzung oder Einmündung, über die Straße führen soll, wird an unveränderlichen Merkmalen, daß man sofort sieht abgesprochen nicht sofort wo genau die Straße überquert wird. So kann es nicht passieren, daß der Markierungspunkt plötzlich nicht mehr da ist und der Flanker kann die Auen beim Team haben.


    LG


    Franziska mit Till

  • Zum lesen lernen oder Genauigkeit schärfen machen wir kürzere Trails, wo auch mal jemand mit geht oder es eben wirklich einfach ist, den Weg genau zu beschreiben.
    Beim 3. roten Auto (was tatsächlich nur ein Beispiel war) wäre es also so, dass die Trainerin diesen Punkt lediglich als Hilfe für die VP nutzt, in einem Moment in dem sie das Auto sieht (=weiß, dass es noch da steht) oder kurz zuvor gesehen hat. Und wenn die VP das Auto an dem angegebenen Punkt nicht sieht zückt sie halt kurz den Funk und fragt.


    wenn es dann an den Trail geht weiß die Trainerin, selbst wenn es weggefahren ist, wo es ursprünglich stand.


    Zudem kann sie den Hund ja lesen und sieht, wann sie korrigieren sollte und wann nicht.


    Zum Teil arbeiten wir auch mit komplett markierten Trails (je nach Hund und Notwendigkeit) und ich finde, die Kreidemarkierungen oder Wimpel springen einem ins Auge, da muss man nix intensiv suchen.

  • @blauewolke: habe ja auch schon gesagt, dass ich Absprachen bei sehr einfachen Trails durchaus auch nutze. Oder sehr oft auf dem letzten Abschnitt. Aber es überwiegend über die volle Distanz so zu handhaben, entspricht nicht meinen Ansprüchen an ein gewissenhaftes Training. Das können andere gern anders sehen - aber ich habe es bei diversen Profitrainern auch noch nie anders erlebt, als dass meist der Trainer selber, oder ausnahmsweise eine erfahrene Vertrauensperson sich die Laufarbeit macht und den Trail mit der VP auslegt. Und sich damit ua auch die Freiheit offenhält, auf aktuelle Bedingungen auf dem geplanten Trail flexibel zu reagieren.


    Ich habe übrigens genügend Erfahrung mit markierten Trails; meine ersten Ausbilder waren denen durchaus nicht abgeneigt. Auch mit Trainingskollegen habe ich oft damit experimentiert, kenne die Fallstricke und kombinierte, sinnvolle Anwendungen. Kenne inzwischen auch das breite Spektrum von Reaktionen der Hunde auf die Markierungen. Passt auch nicht für jeden. Aber ich verwende sie durchaus mal in ausgewählten Fällen. Aber wie bei den Absprachen oder gezeichneten Trails auf Karte: nicht als Regel.

  • ich muss sagen, für mich hat es sich unwahrscheinlich gelohnt, dass ich die Gruppe gewechselt habe.


    obwohl ich ja immer recht langsam hinter Manni her gehe (dachte ich zumindest), bin ich ihm wohl immer noch zu schnell. Ich scheine ihn permanent von hinten zu drücken. Die Trainerin hat mich auf ein par Anzeichen bei Manni aufmerksam gemacht, die mir vorher wirklich noch nicht aufgefallen sind. Ich gehe jetzt seit ein paar Trails extrem langsam und wenn er eben diese bestimmten Zeichen gibt, bleibe ich fast stehen. Seit dem gab es (bis auf der eine Trail, wo Manni eh total schlecht drauf war) keine einzige falsche Entscheidung mehr (er wird zz auch sofort von der Trainerin gelobt, wenn er richtig ist) und auch diese Urplötzliche Unsicherheit bei den Trails gibt es nicht mehr.
    Klar sind 2,5 Monate noch nicht so lange, aber der Unterschied zu vorher ist wirklich enorm.
    In den Entscheidungen wird er derzeit verbal bestätigt, damit er dort mehr Vertrauen in sich bekommt. Bis dato musste er ja scheinbar dauernd gegen mich arbeiten, was ihn so verunsichert hat.


    Auch das Anriechen ist mittlerweile anders.
    In der alten Gruppe lag der GA irgendwo (in der Regel offen) und bestand meistens aus irgendwelchen Naturmaterialien, die wir kurz vorher in den Händen durchgewurschtelt hatten. Da war das Riechen eher ein dran vorbei laufen und einmal kurz die Nase in die Richtung halten.


    Jetzt sind es immer getragene Kleidungsstücke, die in verschlossenen Tüten aufbewahrt werden. Die Trainerin öffnet die dann und hält die offenen Tüten dann vor die Hundenase. Manni kann es mittlerweile kaum erwarten, das die Tüten offen sind und steckt auch richtig tief die Nase in die Tüte rein (alles von ganz alleine, das ist nie mit ihm geübt worden).



    Das einzige was immer noch nicht klappt, ist das Anzeigen der VP durch sitzen. Wenn die Personen stehen, springt er sie leider immer noch überwiegend an. Ansonsten ist er extrem aufdringlich zu den VP´s, was eigentlich überhaupt nicht so seins ist. Normalerweise nimmt er lieber Abstand zu "fremden" Menschen. Also ist das Anzeigen zwar für mich sehr deutlich, aber ja eigentlich nicht so gewünscht.

  • Wir hatten gestern unster erstes Training. Skadi ist super motiviert allerding zieht sie dann höllisch an der Leine. Auf den letzten Metern lass ich sie dann immer los wenn sie weiß wo sich die Person befindet. Wie macht ihr das? :)

  • wenn ich sehe, das keine Gefahr besteht und ich die VP auch gesehen habe, geb ich die Leine komplett raus (zumindest so viel wie Herr Hund benötigt) und hechte hinter dem Hund her.
    Losgelassen habe ich erst 1x, weil ich nicht so schnell die "Böschung" raufkraxeln konnte und ihn nicht bremsen wollte.


    Ob das richtig ist, weiß ich nicht. In der alten Gruppe wurden wir auf solche Fehler nicht hingewiesen (ich denke die Trainerin war zu unerfahren) und in der neuen Gruppe wurde dazu noch nichts gesagt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!