Hund will nicht mehr fressen

  • Hallo,


    ich habe eine ca 8,5 Jahre alte Dobermannhündin. Sie war eigentlich immer recht fit, vor ein paar Wochen hat sie jedoch angefangen, ab und an zu zittern, egal, wie kalt oder warm oder wie sie sich bewegt hatte. Dann kam ein Humpeln dazu mit einer geschwollenen Zehe.


    Wir sind zum Tierarzt, der hat Übeles diagnostiziert. Meine Kleine hat ein Herzproblem, sie hat ein zu grosses Herz, das ab und an extrem rast und dann fängt sie an, zu pumpen und schwer zu atmen. Ausserdem hat sie Wasser in der Lunge gehabt, bekommt jetzt Tabletten, ebenso wie Herztabletten. Dazu kommt, dass sie Krebs in der Pfote hat. Die Kralle stand unter Eiter, und der Knochen ist auf dem Röntgenbild kaum noch zu erkennen. Der TA wollte amputieren, aber das schafft sie aufgrund des Herzfehlers nicht. Eine Narkose ist zu riskant für sie.
    So läuft oder lahmt sie momentan mit einer Krebspfote rum. Das Herzproblem ist mit den Medikamenten besser geworden.


    Allerdings macht sie uns nun riesige Sorgen: sie frisst extrem schlecht. Normal war sie nicht zu halten, hat lieber die ganze Hand genommen als nur das Leckerlie. Wir haben Trockenfutter gefüttert und weil sie das nicht mehr nahm, auf Nassfutter umgestellt. Das hat sie anfangs geknabbert, jetzt nicht mehr. Es ist schon ein Kunststück ihr die Medikamente mit Leberwurst zu geben aber wie lange sie die noch nimmt, ist fraglich. Sie isst recht gerne mal Frolic, aber auch davon kaum mehr was. Nur noch eine kleine Hand voll, manchmal lässt sies stehen ohne dran zu riechen. Wir haben es schon mit Futterneid probiert, sprich, den Ridgeback in der Nähe gelassen aber das lässt sie kalt, so sperren sie die andere Hündin weg. An manchen Tagen frisst sie gar nicht, so magert sie total ab. Laufen kann sie kaum mehr, sie soll sich schonen. So läuft sie täglich zwei bis dreimal 10 Minuten, da darf sie freilaufen, aber sie macht eher nur Geschäft und schläft dann wieder. So baut sie natürlich auch Muskeln ab.
    Jetzt hab ich einen schwachen, knochigen Hund der mit egal welchem Trick nicht fressen will. Auch Brühe übers Essen etc pp hilft nicht. Wir wollen jetzt mal ein bisschen Huhn kochen, aber ich mach mir nicht viel Hoffnung. Es hat ein bisschen den Anschein, als ob sie, wie viele Krebspatienten, einfach aufgibt und regelrecht vor dem Napf verhungert. Schmerzen scheint sie jedoch zumindest anscheinlich nicht zu haben, ich weiss, dass Tiere das oft verstecken.


    Dennoch möchte ich sie nicht einfach so aufgeben. Hat noch jemand eine Idee, wie ich sie zum Fressen bringen kann? Trockenfutter scheidet aus, nimmt sie nicht. Nassfutter auch nicht. Gibt es Appetittanreger? Der TA meint nur, sie muss fressen. Wie, weiss er nicht. Dazu kommt, dass es nicht so einfach ist, einem Dobermann was ins Maul zu stecken was er wirklich nicht will.


    Ich hab gehofft, hier noch einen Tipp zu kriegen, dass sie wenigstens wieder frisst. Dass sie wohl nicht mehr lange hat, ist mir leider schon bewusst. Aber zumindest ein paar schöne Monate wären natürlich schön...


    Gruss Luana

  • Ach Mensch, lass dich mal drücken!


    Dieser Pfotenkrebs tut sauweh. Bekommt sie Schmerzmittel? Das wäre der erste, sinnvolle Versuch.
    Dann kann man wohl leider nur noch von wenigen Wochen oder Monaten ausgehen, daher ist es doch egal, was sie frisst. Schmier ihr ein Leberwurstbrot, koch eine Portion von eurem Essen mehr, schau einfach, ob sie irgendwelche Gelüste hat. Wenn es für Hunde ungiftig ist, dann lass sie fressen, was sie mag.
    Frag in einer größeren Klinik an, ob eine Amputation unter Inhalationsnarkose evtl. doch möglich ist, such die eine Klinik mit Schwerpunkt Herzerkrankungen, die Amputation kann jeder.


    Und wenn das nicht hilft, wenn sie sich weiterhin kaum bewegt und nicht fressen möchte, dann sei stark und verzichte zu Gunsten deines Hundes auf diese Wochen oder Monate. Dann erweise ihr den letzten und schwersten Dienst jetzt.


    Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo,


    meine Augen füllen sich beim Lesen bereits mit Tränen :(


    Ich wünsche Dir und Deinem Hund soooo soooooo sehr, dass ihr eine Klinik findet, die dem Hund unter den gegebenen Umständen helfen kann.


    Hunde sind verdammt zäh was das anzeigen von Schmerzen angeht.....nur weil sie nicht jammert oder winselt heisst es leider nicht, dass der Hund keinen Schmerz empfindet. Ganz im Gegenteil - meist ist es so, je stiller und "aphatischer" ein Hund wird, umso stärker sind die Schmerzen!


    Ich will Dich damit ganz sicher nicht runterziehen, aber Du solltest wissen, dass Dein Hund im Moment wirklich leidet.


    Ich kann mich den Worten von Schnauzermädel leider nur anschliessen. Wenn sich kein Doc oder keine Klinik findet, die den Hund aufgrund seiner Herzgeschichte operieren können, dann solltest Du Dir Gedanken darüber machen, ob es nicht besser wäre, den Hund zu erlösen.


    Eine Entscheidung die wohl jeder Hundebesitzer eines Tages mal treffen muss und wenn ich nur daran denke, könnte ich heute schon Rotz und Wasser heulen :(


    Fühl Dich gedrückt.


    Lg
    Volker

  • Zitat

    Schmerzen scheint sie jedoch zumindest anscheinlich nicht zu haben, ich weiss, dass Tiere das oft verstecken.


    Das wäre mein allerallererster Ansatz - es bleibt ein wenig offen in Deinem Bericht, ob Deine Hündin nun Schmerzmittel bekommt oder nicht...


    Wenn noch nicht - mach das unbedingt, Knochenkrebs ist eine extrem schmerzhafte Geschichte...ist doch schietegal, ob es Nebenwirkungen gibt, Hauptsache, Deine Dobidame muss sich nicht rumquälen.
    Und was Du so über das Zittern und eben die Futterverweigerung schreibst, deutet doch sehr auf Schmerzen hin...Wenn sie auch unter einer guten Schmerzmedikation nicht mehr fressen kann, lass sie gehen. Mehr Möglichkeiten haben sie nicht, uns zu zeigen, dass sie nicht mehr können.


    Ich drück Dir die Daumen, dass Euch beiden noch ein wenig Zeit für den Abschied bleibt. Die letzte Zeit mit einem älteren Hund ist etwas ganz Besonderes.


    LG, Chris

  • NMir tut es auch sehr leid :( :


    Bei der Narkose habe ich auch an die Inhalationsnarkose gedacht, mein alter Boxer hatte 3 in einem Jahr.


    Dann würde ich mal mit dem TA sprechen, ob sie den Hund mal an den Tropf legen, das gibt auch ein bisschen Auftrieb.

  • Ach je,das ist wirklich traurig...ich wünsche euch das Beste in dieser Situation.


    Vielleicht magst du es mal mit Pansen oder Pansenmehl versuchen,meine Hündin hat immer mal wieder längere Mäkelphasen,da bekommt sie halt öfter rohen Pansen(der geht irgendwie immer) oder reinen Pansen aus der Dose.Ich misch dann unter ihr normales Futter immer ein bisschen drunter und schleich es nach und nach aus.Das Pansenmehl hat bei ihr den gleichen Erfolg,scheint nahezu unwiederstehlich zu sein.

  • Zitat

    Frag in einer größeren Klinik an, ob eine Amputation unter Inhalationsnarkose evtl. doch möglich ist, such die eine Klinik mit Schwerpunkt Herzerkrankungen, die Amputation kann jeder.


    hallo,


    es tut mir sehr leid um deinen hund.


    ich möchte dir auch mut machen, den hund in einer klinik vorzustellen. der dobi einer freundin war schon über 10 jahre alt, bekam auch herzmedikamente und er hat eine zehamputaion gut überstanden, er wurde 13,5 jahre alt.


    im grunde hast du nichts mehr zu verlieren, du kannst nur gewinnen.
    hört sich vielleicht blöd an, aber welche alternative gibt es. ich würde einen versuch starten.


    alles gute.


    gruß marion

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten.


    Sie bekommt bereits Schmerzmittel, auch wenn sie sie nicht gerne nimmt. Heute haben wir Huhn gekocht, sie hat ca eine Hand voll genommen. Sie ist sehr knochig geworden, die Wirbelsäule und die Schulter sind leicht zu ertasten, einfaches Handauflegen reicht.


    Momentan liegt sie mit dem RR in der Sonne, beim Gassigehen läuft sie sogar mit wedelndem Schwanz rum (unkupiert :-)).


    Wir werden uns mal mit einer Klinik in Verbindung setzen, wenn sie die Pfote oder das Bein verliert, könnte sie weiterleben, Tiere sind ja hart im Nehmen und kommen mit sowas gut zurecht...


    Wenn nicht - wir haben uns schon damit abgefunden, dass sie wohl eingeschläfert werden muss. Sie hatte immerhin gut 8 Jahre ohne Schmerzen und ein schönes Leben, gefüllt mit Katzenärgern, Schmusen und 'auf dicke Hose machen' :-)
    Gucken wir einfach mal, ob ihr noch ein TA helfen kann. Quälen will ich sie natürlich nicht, ich hab mich leider schon oft verabschieden müssen.


    Einen letzten Versuch ist es noch wert - solange sie nicht leidet....

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