Ich bin hin und her gerissen

  • Hallo liebe Hundebesitzer
    Nach 5 Jahren Inaktivität in dieser Community brauche ich ganz dringend eure Hilfe(ist bissl länger).
    Folgendes: Ich habe einen guten Freund, der letztes Jahr an Krebs erkrankt ist und mittlerweile auf der Pallativstation ist, mit anderen Worten er wird nicht mehr lange leben. Das ist für mich sehr schlimm, ich besuche ihn sehr oft. Er hat leider keine Familie oder Angehörige oder Freunde. Aber er hat den kleinen Bino. Ein 3-jähriger Retrievermix, damals aus dem Tierschutz übernommen. Dieser Hund ist sein bester Freund. Es ist auch der bravste und liebste Hund, den es gibt. Nun hat mich mein Freund gebeten, wenn er sterben muss, wäre es sein größter Wunsch, dass ich Bino übernehme. Ich sagte ihm, ich werde darüber nachdenken. Ich würde ihn so gern aufnehmen, denn ich liebe diesen Hund. ABER: Ich habe eine Familie mit Kleinkind(3 Jahre), 3 Katzen und 2 Zwergkaninchen. Platz wäre momentan genug da( wir wohnen in einem Haus mit großem Garten, Vermieter hätte auch nix dagegen), aber mein Mann wird vermutlich im August eine neue Arbeitsstelle antreten, das heißt es könnte auch sein, das wir umziehen müssen. Ich studiere im Moment noch, aber gehe bald ins Referendariat, wie könnte ich das hinkriegen? Mein Mann hat nichts dagegen, ist aber beruflich sehr eingespannt und ich hätte die Hauptarbeit. Ausserdem ist er eher der Katzenfreund, aber er hat nichts gegen Hunde.
    Bino kennt meinen Sohn, aber er ist nicht nicht Kindern aufgewachsen. Und auch nicht mit Katzen. Wie könnte ich das hinkriegen? Mein Sohn ist auch nicht immer feinfühlig zu unseren Tieren, auch wenn ich ständig dahinter bin.
    Ich bin einfach hin und her gerissen. Unser Rex lebt bei meiner Oma, sie wollte ihn nicht mehr hergeben, als ich ausgezogen bin und erfreut sich seines Lebens und meine Oma ist nicht allein( Das war für mich auch schlimm, hätte ihn gerne mitgenommen)
    Ich weiss einfach nicht wie handeln soll. Mein Herz sagt ja, mein Kopf überleg es dir gut, verträgt Bino sich mit deinen Stubentigern? Mit deinem Sohn? Wie händelst du das? Im Referendariat? Wenn jemand krank wird? Kann ich es mir leisten? Oh Gott mein Kopf brummt.
    Wenn mein Freund stirbt, belibt nur noch die Option Tierheim. Aber das würde ich nicht verkraften.
    Was soll ich machen? Was würdet ihr machen?
    Über Tipps würde ich mich sehr freuen.
    PS: Bino ist im Moment bei den Nachbarn von meinem Freund, aber das ist natürlich keine Dauerlösung. Sie haben schon einen Hund und wollen auch keinen Weiteren.



    Ich bin hinundher gerissen

  • Das mit deinem Freund tut mir sehr leid :(


    Wo ist der Hund denn im Moment?
    Ich würde den Hund in deiner Situtation definitiv nehmen. Zum einen, damit dein Freund in Ruhe sterben kann, wenn es soweit ist.
    Ich stelle es mir furchtbar vor, zu wissen, dass man bald stirbt und der hund dann vielleicht ins TH muss. Das wäre mir ein schrecklicher Gedanke in meinen letzten Tagen.


    Falls ihr umzieht, wird es wieder was mit Garten? Ansonsten gibt es Hundekindergärten ... Oder wenn es garnicht geht nach dem Umzug, kannst du ihn in gute Hände weitervermitteln.

  • Vielleicht versuchst du es einfach und sollte es nicht klappen, kannst du deinen Freund versprechen Bino ein neues Zuhause zu suchen? ein ultimatives Zuhause?


    Ich mein die Situation ist extrem schwierig, aber ich würde es probieren, wenn du es wirklich willst.

  • Ich werde morgen einfach nochmal mt ihm sprechen...
    Hat denn jemand Erfahrungen, wie es sein kann, wenn ein Hund zu Kleinkind und Katzen kommt? Was man beachten muss und was man generell tun kann?
    Ich möchte auch nichts unüberlegtes tun...

  • Ich würde den Hund einfach probeweise für eine oder zwei Stunden von den Nachbarn ausleihen und mal schauen, was die Katzen dazu sagen und wie er sich bei euch verhält.


    Falls es nicht klappen sollte, würde ich wohl an deiner Stelle deinem Freund versprechen, ein gutes Zuhause für den Hund zu suchen und ihn übergangsweise aufnehmen. Aber es kann dauern, bis man da wen hat, an den man den Hund guten Gewissens vermitteln kann..


    Ist echt eine bescheuerte Situation - ich wünsche dir gaaanz viel Kraft und deinem Freund eine schmerzfreie Zeit.

  • Das mit der Katze hört sich schon gut an, wobei Retriever ja gerne jagen... oh weh ich hoffe das geht gut. Bino ist so ein Schmuser, kuschelt sich regelmässig an mich, ich glaube er weiss, das sein Herrchen bald gehen wird. Es ist immer so traurig mitanzusehen. Stefan hat ihn bekommen, da war Bino grad ein Jahr alt über den Tierschutz aus Griechenland... Ich weiß noch, als wir zusammen am Flughafen standen und es war so herrlich aufregend und dann kam der Kleine mein Gott das war eine Freude! Seitdem hat mein Freund auch keine Angst mehr vorm Alleinsein gehabt. Ich muss auch dazu sagen, das Stefan manisch-depressiv ist und Medikamente nehmen muss, aber seitdem er den Hund hat, ist er wie ausgewechselt... Die waren aber auch ein Herz und eine Seele.
    Ich hoffe, ich kann ihm das selbe bieten! Stefan konnte, seitdem er krank ist, nich mehr arbeiten. Er war also 24 Stunden mit Bino allein. Ich muss natürlich in die Uni usw.
    Oh weh soviele Fragen.... Zu allem Übel kommt noch, das Bino zur Zeit krank ist und Medikamente bekommt. Er muss ruhen, deswegen hab ich ihn auch nicht gleich nach Hause geholt, weil bei uns ist natürlich immer was los....

  • Vielen Dank für eure aufbauenden Worte! praise: Ja finde mal eine gute Pflegefamilie. Wildfremde Leute, da würde mich mein Gewissen umbringen.. Ich hab leider auch niemanden im Freundeskreis, der Hunde hat oder einen mag..

  • Ich finde dass es schon ein gutes Zeichen ist, dass du dir so viele Gedanken machst - dann kommen später nicht so viele unbedachte Probleme auf. Trotzdem denke ich nicht, dass man alles absehen kann, was kommt.


    Wir haben seit knapp 2 Jahren einen Tierheimhund, der damals schon 5 Jahre alt war und keine guten Erfahrungen gemacht hat. Er wurde als mit anderen Hunden gut verträglich, aber Menschen gegenüber unsicher vermittelt und das hat damals so auch gestimmt. Heute lebt er mit uns und unserer 10 Monate alten Tochter zusammen und es klappt reibungslos. Seine Angst Menschen gegenüber hat er völlig verloren (das war ein 3/4 Jahr viel Arbeit). Ich würde ihn trotzdem nie mit meiner Tochter alleine lassen, und bin auch immer auf der Hut, dass sie ihn nicht so doll nervt. Es ist definitiv ein erhöhter organisatorischer Aufwand, aber das wars dann auch schon. Ich kenn es ja nicht mehr anders... Wir machen tolle lange Spaziergänge während die Kleine im Kinderwagen schläft und er ist ein ganz toller Hund geworden. Das Hauptproblem dass ich heute mit ihm habe, ist dass er sich mit zwei anderen Rüden bei uns im Wohngebiet nicht versteht... - alle anderen Hunde die wir jemals getroffen haben sind unproblematisch. Wer hätte das ahnen können?


    Ich meine damit, dass man ja auch an Problemen oder Konstellationen die der Hund nicht kennt arbeiten kann. Ich fürchte bevor du es nicht versucht hast, wirst du es nicht wissen. Und so wie es sich anhört kannst du dir ein "Nein" eigentlicht nicht vorstellen, oder?
    Ach ja und mein Hund jagd auch alle Nachbarskatzen, aber in der Urlaubsbetreuung wo wir ihn immer haben lebt auch eine Katze. Die jagd er sobald sie im Garten sind, im Haus schläft er im Körbchen neben ihr ;-)
    Und der Vorschlag mit dem ausprobieren für ein paar Stunden war doch sinnig, oder? Alles Gute auf jeden Fall!

  • Ich denke auch, dass ich es probieren werde... Ich hoffe einfach, dass es klappt. Ich werde morgen definitiv nochmal mit Stefan reden und ihm die Situation erklären. Vielen Dank, das ihr euch Zeit nehmt! Ich habe auch vor, mit Bino in die Hundeschule zu gehen, einfach um seine Trauer ein bischen abzumildern und er unter Hunde kommt... Ich hoffe einfach, das ich Alles unter einen Hut kriege...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!