Magyar Vizsla / andere Hunderasse?

  • wir sind vizslazüchter vom verein! wir vertrauen auch nichtjäger unsere welpen an! allerdings sollten unsere zukünftigen welpenbesitzer einige vorraussetzungen mitbringen:
    -hundeerfahrung
    -haus mit garten
    -zeit
    -urlaubsbetreuung
    -familie
    usw.usw.


    sehr interessant ist der beitrag von pierot er spricht mir aus der seele:
    in wieweit der jagdtreib kontrollierbar ist, hängt vom hund, vom hundeführer, der erziehung und der auslastung ab.


    jeder hund hat einen jagdtrieb, und wenn es die nachbarskatze ist! wichtig ist das bei der erziehung konsequent darauf geachtet wird.


    zum thema auslastung: vizsla sind sehr temperamentvoll und benötigen daher aufgaben, welche das sind ist egal, solange der vizsla glücklich damit ist.
    erleichternd kommt hinzu, der charakter des vizsla`s, sie sind sehr führerbezogen und daher leichtführig!
    allerdings auch da gibt es ausnahmen.
    wichtig ist daher auch der züchter:
    wo kommen die welpen her?
    wie verhält sich die mutter der welpen?


    usw. usw. bei fragen [email='info@zwinger-vizsla.de'][/email]
    noch etwas: wir gehen grundsätzlich ohne leine spazieren, das macht viel mehr spass und unsere anke weis sich zu benehmen! wer beweise will kann ja gerne mal vorbeischauen.

  • Hallo ,


    ich bin selber Besitzer von 2 Vizslas. Mein Rüde ist 4 Jahre alt, meine Hündin ist schon 10.
    Zur Vorgeschichte:
    Ich habe 3 Kinder und wir hatten ursprünglich einen Bernhardiner, der eine Seele von einem Huind war. Unsere Wege trennten sich nach einem fürchterlichen Krebsleiden unseres Barry. Meine Kinder wollten aber nicht ohne Hund bleiben und so überlegten wir lange, welchen Hund wir uns anschaffen wollen.
    Mein Sohn kam dann auf die Idee, einen Vizsla anzuschaffen.
    Ich habe mich dann auf die Suche gemacht und mich über die Rasse informiert. Ich muß zugeben, daß mich diese Hunde immer mehr in Ihren Bann zogen. Ich war auch in Ungarn und habe mir vor Ort diese faszinierenden Hunde angeschaut, und dann mit meiner Frau entschieden, daß wir uns einen Vizsla anschaffen wollen. Die Voraussetzungen waren gegeben, da wir ein Haus mit Garten haben und direkt am Bach wohnen, und raus auf die Felder sind es nur 5 Minuten.
    Vorausschicken möchte ich, daß der Vizsla zumindest damals als Anfängerhund beschrieben wurde und als leicht zu halten galt. Dies muß ich aus meiner Erfahrung als unverantwortlich zurückweisen. Aus meiner Erfahrung ist der Vizsla alles andere als ein Anfängerhund.
    Der Vizsla ist ein Hund, der sehr stark auf seinen Herrn und auch seine Familie fixiert ist. Er hat unglaublichen Bewegungsdrang und will ständig gefordert werden. Er ist sehr sensibel, neugierig und für jeden Blödsinn zu haben. Aber er fordert einen auch bis an die Grenzen. Dies sollte jedem klar sein, der sich für diese fantastische Rasse interessiert.
    Wir haben mit unserem Sammi angefangen. Wir bekamen ihn mit 8 Wochen. Von da ab war nichts mehr sicher. Wir waren unseren gemütlichen Bernhardiner gewohnt und dann so etwas. Der kleine Kerl war ein Energiebündel pur und ich frage mich heute noch wer wen mehr erzogen hat :D
    Aber gut man ist ja lernfähig und stellte sich darauf ein, Sommer war es außerdem, sodaß sein Bewegungsdrang befriedigt werden konnte. Allerdings mußten trotzdem ein Teppich dran glauben und ein paar Möbelstücke wurden im Vorbeigehen auch kurz angeknabbert
    Die Ungarn, die ja im Prinzip richtig stolz auf diese Rasse sind, haben mir schon am Anfang gesagt, daß Vizslas im ersten Jahr ein bischen unzurechnungsfähig sind, aber dann sind sie toll. Eine Frau berichtete mir, daß sie im ersten Jahr mehr als einmal geweint hat, weil der Hund wieder einmal pöse war :smile: .
    Meine Familie und ich sind mit der nötigen Portion Humor und Konsequenz ausgestattet, die es ermöglichen mit so einem Komiker zurecht zu kommen. Im Gegenteil, wie Sammi 10 Monate alt war, haben wir ihm noch eine Spielkumpeline aus Budapest dazugeholt. Und was soll ich sagen, es war eine Hundeliebe auf den ersten Blick. :lol:
    Wir haben mit den beiden wirklich schöne Zeiten erlebt, aber es war auch höllisch anstrengend, weil diese Hunde einfach Pfeffer im Hintern haben und es gibt wahrscheinlich wenige Hunde, die mit Vizslas mithalten können.
    Ich spreche hier bewußt von Mithalten und da fallen mir vielleicht gerade mal Border Collies oder Huskies ein, aber alles andere wird in Gruind und Boden gerannt Herrchen übrigens auch:lol: :lol:
    Als Sammi wegen Leukämie von uns gegangen ist, trauerte unser Mädchen dermaßen, daß wir uns dazu "durchrangen", ihr wieder einen Rüden zur Seite zu stellen.
    Da unsere Hündin warum auch immer keine Welpen mag, dachten wir, wir nehmen einen Vizsla aus dem Tierschutz. Wir haben uns dann auch einen angesehen, der sich auch auf Anhieb mit unserer Hündin verstand. Wir erhielten aber eine Ablehnung, weil sich ein Ehepaar in München mit einer Etagenwohnung früher gemeldet hat. :headbash:
    Bei aller Freundschaft: Einen Vizsla in der Wohnung zu halten, halte ich für Tierquälerei. Wenn dies noch von einer Tierschutzorganisation so befürwortet wird, so ist das für meine Begriffe Ignoranz und Dummheit zulasten des Hundes.
    Wir wurden dann doch fündig und erhielteneinen Rüden, der unserer Hündin wider richtig Beine machte und die beiden toben wieder wie in alten Tagen.
    Was den Jagdtrieb betrifft, so ist zu sagen, daß bei Rehen und Hasen sich beide Hund relativ problemlos abrufen ließen. Aber alles, was Flügel hat, wird gnadenlos gejagt und wenn man dafür notfalls einen Baggersee durchschwimmen muß. Das ist manchmal ganz schön lästig.
    Alles in allem als Fazit:
    Die Vizslas sind tolle Hunde. Sie sind absolut freundlich, anhänglich, absolut kinderlieb, neugierig und gelehrig. Sie sind aber auch sehr anstrengend, immer auf der Suche nach Aktion, wollen infolgedessen auch immer beschäftigt werden, sind ungern alleine, benötigen eine gehörige Portion Humor seitens ihres Herrchens, weil ihnen (fast) keine Dummheit zu blöde ist. Sie sind sensibel und verfügen als intelligente Hunde auch über ein gewisses Maß an Sturheit.
    Ich persönlich halte die Rasse für absolut liebenswert, bin aber weit davon entfernt, diese Hunde als Anfängerhunde einzustufen und sehe es mit Bedauern, daß sie in gewisser Weise den Status eines Modehundes erreicht haben. Die zugegebenermaßen tolle Optik dieser Hunde sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Hunde Bedürfnisse haben, die doch erhebliche Ansprüche an ihre Besitzer stellen.
    Es wurde jetzt ein etwas längerer Beitrag, aber ich hoffe, es hat etwas Klarheit gebracht, wenn man sich tatsächlich mit dem Gedanken trägt, sich so einen "Teufel" ins Haus zu holen.
    viele Grüße
    Bernhard

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!