Ersthund maßregelt Welpen permanent und heftig

  • Wir haben seit 3 Tagen einen Zweithund (Australian Shepherd) zu unserem Ersthund (Border-Collie-Mischling). Der Ersthund maßregelt den Kleinen seit dem 2. Tag die ganze Zeit. Der Welpe sitzt manchmal nur in der Ecke und bekommt dann noch eine mit von unserem Ersthund. Überall wird empfohlen, dass man sich möglichst raushalten soll aus der ganzen Sache.


    Nun schenken wir dem Kleinen kaum noch Aufmerksamkeit, weil er sonst gleich wieder eine übergebraten bekommt. Es fällt uns jedoch sehr schwer das mitanzusehen, weil irgendwie das Gefühl bleibt, dass der kleine Welpe am Ende nur noch in einer Ecke sitzt und selbst da noch eine mitbekommt ....


    Wir haben uns "maßregeln" immer anders vorgestellt, z.b. wenn der Kleine zu aufdringlich wird, sei es im Spiel oder in der Wohnung, oder wenn er ans Essen der Erthündin will etc. ... aber doch nicht wenn der Kleine nur da sitzt und nichts macht?!


    Klar, wenn man das durchstehen muss, dann ist es eben so, aber wir würden doch gerne einmal wissen, ob es dabei Grenzen gibt? Verletzt wurde der Kleine zum Glück von der Ersthündin noch nicht, aber er schreit jedes mal ganz fürchterlich ...


    Was meint ihr ?

  • Einschreiten!!!!!


    Dein Ersthund ist offensichtlich mit der Situation überfordert und reagiert sich an dem "Eindringling" ab. Und der arme Welpe ist in eine fremde Welt versetzt worden, in der scheinbar keiner da ist, der ihn schützt und ihm Sicherheit bietet. Wie würdest Du Dich da fühlen?


    Trennt beide Hunde und laßt sie nur in entspanntem Zustand Kontakt aufnehmen. Und beide Hunde brauchen jetzt viel Zuwendung und Verständnis, um die neue Situation verarbeiten zu können.

  • Also bei Eliot und Dreamy war es anfangs auch teilweise so und dann hab ich mich eingemischt.
    Ist Dreamy aufdringlich und respektlos dann darf Eliot maßregeln.


    Beschränkt er den Kleinen aber permanten auf einen Raum und lässt kein freies Bewegen zu dann mischte ich mich ein und machte klar, dass er das nicht zu regeln hat.


    Haben beide super schnell kapiert und Ruhe war.
    Wenn ich mit Dreamy kuschel oder ihn nur rufe und Eliot maßregelt dann, dann mische ich mich erst Recht ein. Nicht er hat zu entscheiden wer bei mit ist, sondern ich alleine entscheide das.


    Persönlich hab ich da immer auf mein Bauchgefühl gehört und kann das nur weiterempfehlen.


    Was ich nie gemacht habe, Eliot bestraft oder angeschrien. Ich hab hier rein über Körpersprache mit klaren Signalen gearbeitet.

  • Der Welpe wurde dem Ersthund einfach vorgesetzt. Am ersten Tag war aber alles total entspannt. Ab Tag 2 fing das dann an.


    Ich könnte den Ersthund auf seinen Platz schicken, aber würde er dann nicht noch mehr eifersüchtig? Müsste ich den Kleinen dann auch auf seinen Platz bringen, bzw. darauf achten dass der Welpe dann nicht zur Großen hinläuft?

  • Den Welpen einfach mit in die Wohnung zu nehmen, war schon mal eine denkbar schlechte Zusammenführung. Oft klappt das besser, wenn die Hunde sich zuerst auf neutralem Boden begegnen dürfen.


    Jetzt versetz dich mal in die Lage von dem Welpen. Die Menschen ignorieren ihn und der große, fremde Hund maßregelt ihn ständig.
    Natürlich müsst ihr als Halter da eingreifen! Wer bitte hat euch erzählt, dass ihr den Welpen ignorieren sollt?
    Der Ersthund darf den Welpen maßregeln, aber bitte nicht ohne Grund und im richtigen Maß und auf keinen Fall um die Menschen als seine Ressource zu verteidigen.
    Bei mir wäre der Ersthund beim ersten Mal hochkant aus dem Zimmer geflogen. Ihr seid die Halter und müsst solche Sachen regeln.

  • Zitat

    Überall wird empfohlen, dass man sich möglichst raushalten soll aus der ganzen Sache.


    Quatsch. Hunde sind darauf angewiesen von ihrem Menschen geführt zu werden!


    Such Dir jemanden, der sich die Situation vor Ort anschaut und Dir erklärt, wann Du wen wie zu regeln hast ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Das du den kleinen Welpen deinem Althund einfach "vorgesetzt" hast, sehe ich nicht als das Problem an.
    Haben wir auch so gemacht. Geht ja auch gar nicht anders. ;)


    Unser Althund hat Jette auch erst ab den 3. Tag angefangen, zu maßregeln. Allerdings nur, wenn es auch wirklich notwendig war.


    Wenn ihr den Kleinen einfach so den Großen "überlasst", bekommt der Kleine eine völlig falsche Sozialisierung (er kann keine Bindung zu euch aufbauen und sieht in jedem älteren Hund eine Gefahr).


    Regelt ihr die Situation und nehmt dem Großen die Verantwortung ab und gebt dem Kleinen Sicherheit!


    Lasst den Großen nur agieren, wenn der Kleine ihn bedrängt. Dann ist die Korrektur ok.
    Ansonsten, wenn ihr euch das nicht zu traut, holt euch einen guten Trainer ins Haus.

  • Vielen Dank für eure tollen Tipps, das muntert uns sehr auf und gibt Hoffnung.


    Das Problem in der Wohnung ist, dass alles so schnell geht. Es kann sein, die Kleine läuft an der Großen nur vorbei und bekommt sofort eine mit, so schnell können wir gar nicht erst reagieren. Deshalb fragen wir uns, wie wir den Tag so gestalten können, dass es für beide passt. Wir können ja auch nicht die Große den ganzen Tag "wegsperren" oder auf ihren Platz schicken, das würde sie doch noch viel mehr frustrieren?!
    Wie könnte denn eine angemessene Lösung aussehen, ganz konkret?


    Unterwegs ist es, zumindest im Moment, noch anders:
    Heute beim Spazierengehen (wir haben beide Hunde mitgenommen) haben wir beide frei laufen lassen. Es war gar kein Problem. Die Kleine ist zwar immer hinter der Großen hergerannt, aber die Große hat nichts gemacht, sie ist nur immer schnell davon gerannt (kam aber auch immer gleich wieder). Ich hätte gedacht, dass sie die Kleine in so einer Situation maßregelt, wäre ja OK, wenn der Welpe auf sie draufrennt, aber hat sie eben gar nicht. Vermutlich ist sie einfach überfordert mit der neuen Situation, sie ist sowieso vom Charakter her ein unsicherer Hund.

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