Hallo ihr Lieben!
Wie wahrscheinlich viele andere auch spiele ich nun schon recht lange mit dem Gedanken mir einen Hund anzuschaffen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und finde es ganz furchtbar keine kalte Schnauze um mich zu haben. Unsere letzte Hündin (Boston Terrier Mix) mussten wir leider vor ca. 4 Jahren im stolzen Alter von 17 Jahren gehen lassen. Seit dem fehlt einfach etwas.
Zu besagtem Zeitpunkt wäre die Anschaffung eines "neuen" Hundes nicht praktikabel gewesen. Ich stand kurz vor meinem Abitur, meine Mutter war Vollzeit berufstätig und ich wollte dann studieren gehen. Zumal da ja auch noch zwei Katzen und vier Ratten waren, um die man sich zu kümmern hatte...
Zur jetzigen Situation:
Ich bin nun 23 und strebe meinen Bachelorabschluss an, für den ich mir allerdings ein wenig Zeit lasse. Sprich: Ich schreibe an meiner Bachelorarbeit und gehe nebenher Teilzeit arbeiten. Nächstes Jahr im Oktober möchte ich meinen Master anhängen und danach weiterhin Teilzeit beschäftigt sein. (In meinem Beruf sehr gut möglich.)
Ich bin täglich maximal 5-6 Stunden am Stück aus dem Haus.
Ich wohne in einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung in einem ruhigen Stadtteil, unweit von Feldern und Wald, was ich selbst bei Wind und Wetter ausgiebig zum Joggen oder Fahrradfahren nutze.
Neben 9 Ratten wohnen bei mir außerdem 2 Mongolische Rennmäuse und ein Campbell Zwerghamsterchen. (Doch schon eine Hausnummer...) Da wir aber immer viele Tiere hatten kenne ich es nicht anders und es ist für mich ganz normal mich ausgiebig mit ihnen zu beschäftigen. Auch die Versorgung ist stets gewährleistet.
Zum Tagesablauf mit einem Hund:
Morgens vor der Arbeit würde ich mit dem Hund etwa eine 1/2 Stunde bis ganze Stunde spazieren gehen (je nachdem wie es sich eben ergibt...) Wenn ich nach Hause komme gibt es erst einmal einen ausgedehnten Spaziergang von 1-2 Stunden. Gegen Abend hin gehe ich meist noch etwa eine Stunde Joggen, wo ich den Hund ebenfalls mitnehmen könnte. wenn ich nicht Joggen gehe könnte man ein wenig Fährtenarbeit oder Apportierübungen o.ä. machen. (Da würde mir schon etwas einfallen...)
Vor dem zu Bett gehen würde es dann ebenfalls noch einmal eine kleinere Runde, ähnlich wie am Morgen, geben.
So zumindest die Theorie...Natürlich kommt es vor, dass man dann auch einmal unterwegs ist am Wochenende. Bei den meisten Aktivitäten wäre es allerdings kein Problem den Hund mitzunehmen. Bei Arzt- oder Kinobesuchen müsste der Hund dann natürlich mal alleine bleiben, dafür kann man ja aber zum Beispiel die Runde nach dem Kino noch etwas verlängern oder Zuhause dann abends noch ein paar Denkübungen machen.
Ich hoffe das klingt realistisch...
Kosten:
Da ich nicht unbedingt auf einen Rassehund aus bin und auch ein Welpe eher nicht in Frage kommt (da sie ja doch deutlich zeitintensiver sind am Anfang), würde ich wahrscheinlich zu einem Hund aus dem Tierschutz tendieren. Die Anschaffungskosten lägen also etwa zwischen 200 und 400 €.
Dazu kommen dann natürlich ca. 50 € Futterkosten im Monat. Des weiteren würde ich eine OP-/Haftpflichtversicherung abschließen. Das wären weitere monatliche Kosten von ca. 20 €.
Die Hundesteuer liegt hier bei knapp 100 €/Jahr beim Ersthund.
Nun die Frage einer Krankenversicherung. Ich hatte mich mit dem Gedanken befasst, war mir aber unsicher, ob sie überhaupt zwingen nötig wäre, wenn man eine OP-Versicherung abschließt? Oder würde es reichen immer einen bestimmten Betrag bei Seite zu packen? Also zum Beispiel monatlich 30 € und hin und wieder eben noch etwas extra, wenn mal etwas "übrig" ist...? Natürlich bestünde da eben die Gefahr, wenn etwas ist, dass man noch nicht genug angespart hat...schwierig...
Die Bedenken:
Mein bester Freund meinte ich solle erst einmal mein Studium komplett beenden. Über einen Hund könne man nachdenken, wenn man sesshaft wird und eine Familie hat.
Eine meiner engsten Freundinnen meinte zu mir, dass sie das nicht machen würde, da man durch einen Hund ja stark eingeschränkt ist und nichts mehr spontan unternehmen könne.
Meine Mutter meinte ich könne ja meine Ratten abschaffen (hier sei erwähnt, dass sie eine "leichte" Abneigung gegen diese hegt...) und mir dann eine Katze anschaffen.
Meine eigenen Bedenken sind eben, dass es nach dem Studium ja nun doch nicht so laufen könnte wie geplant...
Überlegungen zu den Bedenken:
Zu der Bemerkung meines besten Freundes denke ich mir irgendwie, dass ich wirklich ziemlich viel Zeit habe und auch hatte als ich wirklich aktiv mein Studium verfolgt habe. Außerdem bin ich nicht der Mensch, der aktiv das Ziel einer Familie verfolgt...
Zu den Bedenken meiner Freundin...ich denke ich wäre bereit die ein oder andere spontane Aktivität nicht machen zu können. Wie gesagt würde ich den Hund ja auch oft mitnehmen können...und ich denke, dass man auch mit Hund einmal spontan sein kann. Sofern der Hund das eben mit macht...
Zu den Bedenken meiner Mutter...würde ich sagen, dass ich ein Kind möchte, dann sähe die Situation schon wieder völlig anders aus. Da ich aber keine Kinder möchte, müsste sie sich eben mit einem Hund begnügen. Und ich würde meine Hand abhacken, wenn sie sich nicht freuen würde ihn einmal eine Woche zu sich zu nehmen...
Zu meinen Bedenken...ich bin mir eben nicht ganz sicher, wann denn der perfekte Zeitpunkt für einen Hund ist. Kann nicht immer etwas passieren, was das Leben aus den geregelten Bahnen wirft?
Ich bin momentan einfach hin und her gerissen. Am Samstag gehe ich mir einen Kandidaten anschauen (bzw. eine Kandidatin), aber irgendwie bleiben ja doch die Zweifel, ob das nun alles so klappen wird. Man will den Hund ja nun schließlich nicht ein paar Monate später wieder abgeben müssen...
Was meint ihr zu der Sache? Meint ihr, dass ich bereit dafür wäre einem Hund ein Zuhause zu bieten? Oder sollte ich lieber noch warten?
Ich weiß, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann...aber ich glaub ein paar neutrale Meinungen würden ganz gut tun...
Lg