2 Hunde (gleichzeitig) richtig erziehen!

  • Hallo Ihr Lieben!


    Möchte mal wieder von Euren Erfahrungen profitieren und einige Tipps sammeln!
    Es geht um meine beiden Labradore. Eine kleine Beschreibung:


    Hündin Paula, schwarz, 3 1/2 Jahre, seit sie 12 Wochen alt ist in unserer Familie.
    Sie ist ein sehr freundlicher Hund und gut erzogen. Ich kann sie jederzeit abrufen, macht alle Komandos....


    Rüde Balu, braun, 12 Monate alt, gerade kastriert, mit 8 Wochen zu uns geholt. Nach der Kastration ist er ruhiger geworden. Vorher war er sehr aufgedreht und hat einen enormen Bewegungsdrang! Ganz lieb und mittlerweilen gut erzogen.


    So, jetzt zu méinem eigentlichem Problem:
    Mit unserem Balu konnte ich die Kommandos nicht so gut trainieren wie mit unserer Paula. Er ist zwar sehr anhänglich, aber er orientiert sich doch mehr an unserer Hündin. Rufe ich also beide, dann kommt er, aber wartet auf halber Strecke auf unsre Paula, um dann gemeinsam zu mir zu kommen. Das ist aber nicht Sinn und Zweck der Übung! Habe ich ihn alleine, ist es gar kein Problem! Unsere Paula kommt sofort zu mir und lässt ihn auch einfach stehen.
    Er rennt aber nicht ganz so weit weg und kommt zwischendurch immer mal wieder zur Kontrolle zurück!
    Sein Sitz kommt leider immer etwas zögerlich, und muss immer zur Paula schauen. Haben wirs dann 3-5xhinter einander gemacht, dann klappts auf anhib!
    Platz kann er jetzt auch endlch! :headbash: Er war bei Platz irgendwie sehr "lernresistent"!! :???:
    Aber jetzt klappts! (Mit Leckerlie!!!)
    Soweit so gut. Eigentlich war unsere Pauka immer die gesittete an der Leine. Jetzt ist unser Kleiner ein super Vorbild und zieht "überhaupt nicht"
    Aber seit unsere Paula 2x an der Leine angefallen und gebissen wurde, fängt sie bei Sichtkontakt das "Wuffen" an. Kein lautes Bellen. Seit sie 1x Läufig war, stellt sie auch immer einen Kamm. Sogar bei befreundeten Hunden! Ohne Leine ist sie ganz lieb.
    Aber jetzt macht sie so ein Theater und unser Balu guckt sich das natürlich ab!
    Kleiner Vorfall letzte Woche: Ein fremder Hund will den Ball den ich in der Hand halte und bellt mich an, da kam unsere Hündin angeschossen und hat die Hündin verbellt. Unser Balu natürlich gleich mit!
    Fängt sie an der Leine das Wuffen oder quietschen an, wird auch unser Balu ziehmlich unruhig.
    Ich kann sie noch gut halten, aber früher war das nie ein Problem.
    Als unser Balu noch ganz ganz klein war, kamen oft Hunde auf der Hundewiese angerast und haben schon von weitem gebellt. Seit dem hat sie sich vor ihn gestellt und ich habe meinen Hund das erste mal knurren hören. Der Gesichtsausdruck war nicht gerade freundlich! Seit dem war ich etwas vorsichtig und ermahnte die Hundehalter Ihre kleffenden Hunde abzurufen. Bei "braven" Hunden hat sie sich gar nicht erst in Verteidigungsstellung begeben. Außer der kleine hat mal gequitscht, dann kam sie angeschossen.
    Empfand das aber als normal. Aber seit den Angriffen und diesem Beschützen ist sie etwas "zickig".
    Sobald ein Rüde zu lange an ihr schnuppert, droht sie. Hat sie virher auch nie gemacht! Habe mir zwar immer mal gewünscht, dass sie sich nicht alles gefallen lassen soll, aber so wollte ich das nicht! :ops:



    Wie macht ihr das, wenn ihr zwei Hunde dabei habt? Oder muss ich immer mal nur mit einem gehen, bis wieder alles sitzt? :???:


    Wäre euch für eure Tipps sehr dankbar!!!!!!!
    Viele liebe Grüße
    [/img]

  • Ich wollte, als ich mich "zum Hund" entschlossen habe, unbedingt mindestens zwei Hunde haben, um ihnen wenigstens annäherungsweise so etwas ähnliches wie fast artgerechte Haltung bieten zu können (von wegen "Rudeltier" und so).
    Leider hat mich kaum jemand gewarnt, dass ich damit rein nervlich mein Leben um mindestens 80 Jahre verkürzen könnte. Das, was ich als "ideales Ziel" angesehen habe, wurde mir zur Strafe: Die Hunde orientieren sich mehr aneinander als an mir. Da kann ich noch so sehr mit dem Schwanz wedeln (das klingt jetzt irgendwie verfänglich ...)


    Bei meinen beiden (die zudem Wurfgeschwister sind) ist die "Eichung aufeinander" (darf ich das "Liebe" nennen oder kriege ich dann Vorwürfe, dass Hunde nicht lieben? :) ) so stark, dass ein Trennen geradezu Strafe ist. Außer wenn wir einkaufen fahren, dann entscheiden sie sich völlig unterschiedlich zum Mitfahren oder Nichtmitfahren. :)
    Also habe ich versucht, alle Erziehungsmaßnahmen immer mit beiden zusammen zu machen. Ich fuchtele nochmal vielsagend in Richtung oben, wo etwas von wegen "80 Jahre meines Lebens" steht ...
    Was man einem Hund in einigen wenigen Tagen (Wochen) beibringen kann, kann man auch zwei Hunden in einigen wenigen ... Jahren beibringen, glaube ich inzwischen. Ja, es hilft, sie abwechselnd konzentriert anzugehen. Vor allem den eigenen Nerven. Nach meiner Beobachtung ist der Lerneffekt aber nicht besser (und tritt auch unterm Strich nicht schneller ein), als wenn man beide zusammen "dressiert" (meinetwegen auch "erzieht").
    Letztlich hilft nur Geduld und die Bereitschaft, jede Lektion statt 100mal eben 10.000mal zu wiederholen.


    In meinem Fall habe ich bemerkt, dass die individuelle Ansprache sehr wichtig war: Der Lerneffekt tritt schneller ein und "hält besser", wenn ich beide zusammen bei mir habe, aber namentlich getrennt ansprechen kann (dass ich sie getrennt ansprechen kann, ist klar - ich bin zwar doof, aber nicht völlig unfähig, oder war es andersrum?). Soll heißen: Dass Emma auf "Emma" hört (und das Folgende dann auch auf SICH bezieht) und dass Schobert auf "Schobert" hört (und Emma wegen des in diesem Fall garantiert folgenden "lass das", "Du bist doch so doof", "hör auf damit" NICHT im Boden versinkt). Immer wieder in kleinsten Schritten immer wieder dieselben Übungen mit beiden zusammen und immer wieder daran erinnern, dass ein Befehl OHNE Name sich auf BEIDE bezieht (ja, Herr Schobert, ich meine Dich AUCH).


    Hilft Dir das? Ich fürchte: Nein :)

  • :lachtot:


    mir schon ... und ich kann es komplett unterschreiben.


    Patricia McConnell empfiehlt in ihrem Buch "Einmal Meutechef und zurück" das Training erst mit jedem Hund einzeln aufzubauen, und dann zu kombinieren (das kann in einem VIER-Hundehaushalt allein schon sehr aufwenig sein ... oder auch einige wenige Jahre dauern, wie HerrSchobert ja schon schreibt :gott: )


    Leider komm ich nicht über die Schwelle des Einzeltrainings drüber. Was alleine klappt, klappt noch lange nicht sobald irgendein anderer Hund dabei ist.
    Hinzu kommt der Alltag - wo ja immer alle vier Hunde gleichzeitig da sind.


    Mein Mantra ist: es ist alles eine Frage des wirklich festen Willens.
    Denn dort wo ich wirklich etwas durchsetzen will (z.B. das meine Hunde nicht meine Hühner fressen) klappt das merkwürdigerweise ganz hervorragend. :???:

  • > Patricia McConnell empfiehlt in ihrem Buch "Einmal Meutechef und zurück" das Training erst mit jedem Hund einzeln aufzubauen, und dann zu kombinieren (das kann in einem VIER-Hundehaushalt allein schon sehr aufwenig sein ...


    Wie würde meine Frau jetzt sagen? "Ach, nu' stell Dich mal nicht so an" ...


    Training mit Hund A: 1 Woche
    Training mit Hund B: 1 Woche
    Training mit Hund C: 1 Woche
    Training mit Hund D: 1 Woche


    Jetzt kommt, was Mathe-Fans lieben:


    Training mit Hund A mit Hund B: 1 Woche + 1 Woche
    Training mit Hund A mit Hund C: 1 Woche + 1 Woche
    usw.


    Und dann natürlich:
    Training mit Hund A mit Hund B mit Hund C: 1 Woche + ... man kann sich den Rest denken.


    Nicht zu vergessen:
    Wiederholungstraining mit Hund D mit Hund A mit einer Woche ohne C, dafür viel 57 und etwas Oregano.


    Wie war doch gleich dieser böse Spruch? "Nur ein toter Hund ist ein wirklich leinenführiger Hund" ...

  • Mir hilft das auch - scheinbar ist diese Woche Schoberts philosophische Woche. Ich könnte mich 'wegschmeißen', wie gut diese Beschreibung unsere Realität ist. :gut:

  • Dafür das HerrSchobert seine Philosopie immer nur wochenweise betreibt hab ich vollstest Verständniss - auch wenn ich es sehr bedauere.


    Aber immerhin muss er in den anderen Wochen seine Hunde trainieren :lachtot:


    alberne Grüsse
    susa

  • Ich habe hier drei Exemplare, eine 2 jährige mittlerweile ziemlich unkomplizierte Dame und zwei pubertierende Jungspunde (7 und 9 Monate alt). Geübt wird mal zusammen und mal getrennt, wobei das Einzeltraining viel entspannender ist und man sich viel mehr den Problemen des jeweiligen Hundes widmen kann.

  • :lol: Wie amüsant!
    Na, da bin ich ja beruhigt, dass euch das nicht anders geht! :lol:
    Dachte wirklich ich bin ein bisserl zu blöd. Aber als wie Paula alleine hatten, gings ja auch. Also an meinen Trainingsmethoden scheint es nicht zu liegen!
    Habe schon zu meinem Mann gesagt: "Dass müssen die Rüden sein!" Einfach ein bisschen deppert!
    Naja, dann werde ich einfach weiter üben. Dazu kommt, dass ich Moment alleine mit Ihnen gehe, weil mein Mann Urlaub hat. Sonst gehe ich immer mit meinem 1 Jährigen Sohn mit Kinderwagen. Da gibts irgendwie keine Probleme. Wenn man davon absieht, dass "Fuß" dann nicht neben mir, sondern neben dem Kinderwagen ist.
    Aber damit war ich von Anfang an einverstanden. Vielleicht sind sie etwas irritiert! :ops:
    Wir werden eben noch üben.
    Bin aber schon froh, dass unser Jungspund mitlerweile auch nach dem Ball rennt, und nicht nur unserer Paula hinter her. Er hat sie nämlich einmal richtig doll gebissen, weil er nur ihr hinterher rennt und ihr dann den Ball abluxen wollte. Sie hat ihn nicht hergegeben und dann er sie voll in den Hals gebissen. Er hat sich schon öfters mal am Hals "angehängt" aber das hat richtig geblutet. Seit dem ist er vorsichtiger und hat auch rausgefunden, wenn er schaut wo der Ball ist, ist er um Längen schneller und kann mir den Ball bringen. Dann ist er stolz wie Oskar!


    Aber irgendwie fühlt sich Balu beim rufen auch immer angesprochen! Aber wartet dann immer auf sie!
    Vielen lieben Dank für eure Erfahrungen. Ich habe bis vor kurzem auch noch mit dem Gedanken gespielt "vielleicht" noch einen zu uns zu nehmen. Aber lief noch alles glatt! :lol:
    Naja, jetzt bauen wir unser Haus, und wenn mein Kleiner im Kindergarten ist, dann werde ich es nochmal in Betracht ziehen. Ich weiß zwar jetzt schon, dass ich dann warscheinlich kurz vorm Nervenzusammenbruch bin, aber kann man den süßen Augen wiederstehen??? Nein, ich nicht!
    Aber ein bisschen verrückt muss man schon sein, sonst macht das Leben keinen Spaß!


    Liebe Grüße an alle Mehrlings-Hunde-Besitzer! :gut:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!